Unter Doppeldecker eingeklemmtBusunfall in Berlin: Mädchen liefen bei Rot auf die Straße

Ein Doppeldeckerbus überrollt am Samstagabend zwei Jugendliche, eines der beiden Mädchen stirbt. Laut Polizei sollen die Fußgängerinnen trotz roter Ampel losgelaufen sein. Der 62-jährige Busfahrer erleidet einen Schock.
Nach dem schweren Busunfall am Samstagabend in Berlin-Lankwitz, bei dem eine 15-jährige Fußgängerin getötet und eine 14 Jahre alte Begleiterin schwer verletzt wurden, gibt es erste Erkenntnisse zur Ursache: Die beiden Mädchen sollen trotz roter Fußgängerampel über die Straße gegangen sein, wie die Polizei mitteilte. Der Doppeldeckerbus habe gerade eine Haltestelle verlassen und die Teenager angefahren. Dabei gerieten die Jugendlichen unter den Linienbus und wurden eingeklemmt. Um sie zu bergen, kam ein sogenannter Rüstwagen zum Einsatz, der den Bus mithilfe hydraulischer Geräte anhob.
Trotz des Einsatzes von Notärzten erlag die 15-Jährige laut Polizei noch am Unfallort ihren schweren Verletzungen. Ihre ein Jahr jüngere Begleiterin wurde schwer am Kopf und am Oberkörper verletzt und kam zur stationären Behandlung in eine Klinik. "Dem Vernehmen nach soll jedoch bei ihr keine Lebensgefahr bestehen", hieß es in der Mitteilung der Polizei.
Der 62 Jahre alte Busfahrer stand nach dem Unfall unter Schock, wie es weiter hieß. Er musste medizinisch versorgt werden. Die weiteren Ermittlungen zum genauen Unfallhergang übernahm den Angaben zufolge ein Fachkommissariat für Verkehrsdelikte der Polizei. An der Unfallaufnahme waren auch ein Gutachter, Fachleute für Vermessungstechnik des Landeskriminalamtes und ein Staatsanwalt beteiligt.
Berichten zufolge dauerte es nach dem Unfall lange, bis Hilfe eintraf: Ein Notarzt sei neun Minuten nach dem Notruf vor Ort gewesen, der erste Rettungswagen allerdings erst nach 20 Minuten, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Der Rettungsdienst in Berlin ist seit geraumer Zeit stark überlastet, unter anderem weil Personal knapp ist und viele Notrufe eingehen, die sich nicht auf wirkliche Notfälle beziehen. Nach Angaben des Berliner "Tagesspiegels" seien einige Minuten vor dem Unfall nur noch zwei von insgesamt 104 am Abend besetzten Rettungswagen verfügbar gewesen - für die ganze Stadt. Die anderen seien bereits in Einsätzen unterwegs gewesen.