Panorama

"Startnachteil für Erstklässler" CDU für verpflichtende Sprachtests vor der Einschulung

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Kinder sollen mit einem ausreichenden Wortschatz ihre schulische Laufbahn starten, wünscht sich die CDU.

Kinder sollen mit einem ausreichenden Wortschatz ihre schulische Laufbahn starten, wünscht sich die CDU.

(Foto: IMAGO/Sven Simon)

Der Start ins Schulleben ist nicht leicht, ohne ein bestimmtes Niveau an Deutschkenntnissen wird es noch schwerer. Die CDU setzt sich daher für Sprachtests vor der Einschulung ein und nimmt die Eltern mit in die Verantwortung.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien will die Deutschkenntnisse angehender Erstklässler verbessern. "Wir brauchen verpflichtende Sprachdiagnostik ab dem vierten Lebensjahr", sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Wer anderthalb Jahre vor der Einschulung Sprachdefizite habe, müsse verpflichtend zusätzlichen Sprachunterricht erhalten. Aus den Grundschulen erhalte sie die Rückmeldung, dass Schüler mit Migrationshintergrund "mit immer schlechteren Deutschkenntnissen aus den Familien und aus den Kindergärten" kämen.

Prien sprach von einem zentralen Problem im Bildungssystem. Offenbar werde "auch in manchen Kindergärten mit den Kindern zu wenig Deutsch gesprochen". Die CDU-Politikerin verwies aber auch auf die Verantwortung der Eltern: "Auch die Eltern müssen die deutsche Sprache lernen."

Defizite bei der deutschen Sprache seien ein erheblicher Startnachteil für Erstklässler, betonte Prien. "Der lässt sich im späteren Verlauf nur mit großen Mühen aufholen. Darauf muss der Staat reagieren."

Vor Kurzem hatte sich bereits der Allgemeine Schulleiterverband für eine Ausweitung verpflichtender Sprachtests ausgesprochen. "Es muss sichergestellt werden, dass Kinder mit einem ausreichenden Wortschatz ins Schulleben starten", sagte die Verbandsvorsitzende Gudrun Wolters-Vogeler Ende Mai der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Nur so hätten Kinder mit Migrationshintergrund eine Chance im deutschen Schulsystem.

Die Verbandsvorsitzende wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass Schulen mit einem hohen Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund häufig von deutschen Familien gemieden würden. "Da findet soziale Segregation statt. Hat eine Schule erst einmal den Ruf, einen hohen Migrantenanteil unter den Schülern zu haben, sehen wir, dass Eltern alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Kinder andernorts einschulen zu lassen", warnte sie.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen