"Schockierend und widerwärtig" CSU-Generalsekretär: Gröler auf Sylt-Video sollten sich stellen
24.05.2024, 20:56 Uhr Artikel anhörenAuf Sylt treffen sich die Reichen und Schönen - und offensichtlich auch rassistische Pöbler. Diese singen auf die Melodie eines über 20 Jahre alten Songs einen rechtsextremen Text. Der CSU-Generalsekretär Huber fordert die Personen jetzt auf, selbst Konsequenzen zu ziehen.
CSU-Generalsekretär Martin Huber hat die Menschen, die auf der Nordseeinsel Sylt rassistische Parolen gegrölt haben, dazu aufgefordert, sich freiwillig bei den Behörden zu melden. "Die Personen in dem Video sollten sich stellen", sagte er. "Der Vorfall auf Sylt ist schockierend und widerwärtig." Wer solche ausländerfeindlichen Parolen rufe und feiere, müsse belangt werden. "Es macht fassungslos, dass so viele Menschen in aller Öffentlichkeit ihre Ausländerfeindlichkeit zur Schau stellen und niemand eingreift", sagte Huber.
Das Video, in dem junge Frauen und Männer vor dem Lokal an Pfingsten auf der Nordseeinsel Sylt rassistische Parolen grölen, stieß bundesweit auf große Empörung. Das Lokal distanzierte sich in der Nacht von den Gästen und kündigte Konsequenzen an. Der Staatsschutz ermittelt.
"Auf dem Video ist zu sehen, wie mindestens Teile der abgebildeten Personen rechtsextreme Liedtexte ("Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!") singen. Zudem liegt der Verdacht vor, dass durch eine Person der sogenannte Hitlergruß gezeigt wird", so die Polizei. In der nur wenige Sekunden langen Aufnahme, die seit Donnerstag in den sozialen Medien viral geht, grölen die Beteiligten zur Melodie des Party-Hits "L'amour Toujours" von Gigi D'Agostino die entsprechenden Textzeilen.
Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte das rassistische Gegröle scharf. "Ganz klar: Solche Parolen sind ekelig, sie sind nicht akzeptabel", sagte der SPD-Politiker. "Und darüber darf es kein Vertun geben. Und deshalb ist es auch richtig, dass all unsere Aktivitäten darauf gerichtet sind, genau zu verhindern, dass das eine Sache ist, die sich verbreitet."
Die Betreiber des Lokals erklärten auf Instagram zu dem Video, sie seien "tief schockiert". "Wir distanzieren uns von jeder Art von Rassismus und Diskriminierung." Hätten sie von dem Vorfall gewusst, "hätten wir die betreffenden Gäste selbstverständlich des Hauses verwiesen. Es gibt keinen Platz für Rassismus!!!", schrieben sie zunächst. Zudem kündigten sie bereits an, das "widerliche Verhalten" anzuzeigen und "alle strafrechtlichen Möglichkeiten" zu nutzen. Die Betreffenden bekämen außerdem "ein lebenslanges Hausverbot".
Quelle: ntv.de, lme/dpa