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Suche nach der Ursache Carolabrücke soll komplett einsturzgefährdet sein

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Der Einsturz der Carolabrücke in Dresden sorgt für eine böse Überraschung. Zwar gibt es keine Verletzten oder Toten, doch die Gründe für das Unglück geben Rätsel auf. Zudem besteht die Gefahr, dass weiterhin Teile in die Elbe stürzen und sogar das ganze Bauwerk zusammenbricht.

Nach dem Einsturz eines etwa 100 Meter langen Brückenteils mit Bahngleisen in Dresden hat die Suche nach der Ursache begonnen. Der Brückenbauexperte Steffen Marx bezeichnete den Einsturz als Desaster. "Es ist insbesondere auch deswegen ein Desaster, weil es niemand vorhergesagt hat", sagte Marx, der Professor am Institut für Massivbau an der TU Dresden ist, vor Ort. "Das Bauwerk muss man heute unter komplett einsturzgefährdet verbuchen."

Der Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden, Holger Kalbe, hatte Vermutungen angestellt, dass Korrosion durch Chlorid der Grund für den Einsturz gewesen sein könnte. Der Brückenzug sollte im nächsten Jahr saniert werden. Bei dem Einsturz wurde niemand verletzt oder getötet.

Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert sagte mit Blick auf die Trümmerteile in der Elbe und ein mögliches Hochwasser in den nächsten Tagen, dass die Sicherungsarbeiten am Unglücksort jetzt oberste Priorität hätten. Es müsse sichergestellt werden, dass für Menschen und Bauwerke keine Gefahren entstünden. Parallel dazu gelte es, die Ursachen zu finden und Szenarien zu entwickeln, wie es jetzt an der Carolabrücke weitergehe, so Hilbert.

Das Unglück ereignete sich am frühen Morgen, als niemand sich auf der Brücke befand. Der westliche Teil stürzte auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe. Auch am Nachmittag warnte die Feuerwehr noch vor dem möglichen Einsturz weiterer Brückenteile.

Brücke soll wieder aufgebaut werden

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zeigte sich erleichtert, dass niemand verletzt wurde. "Wir können nur dankbar sein, dass das in den Nachtstunden passiert ist", teilte er mit. Er habe Gänsehaut bei der Vorstellung, dass eine Straßenbahn, Autos, Radfahrer oder Fußgänger auf der Brücke gewesen wären. "Es ist glimpflich abgegangen", erklärte Kretschmer.

Nun müsse geklärt werden, was die Ursache für den Einsturz war. Er habe keinen Zweifel, dass die sächsische Landeshauptstadt das gut machen werde. "Und dann müssen wir uns gemeinsam überlegen, wie man schnell diese Brücke wieder aufbaut."

Quelle: ntv.de, rog/dpa/AFP

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