"Sie griffen Polizeiautos an" Nächtliche Unruhen erschüttern Leeds
19.07.2024, 15:47 Uhr Artikel anhören
Im englischen Leeds kommt es in der Nacht zu schweren Unruhen. Mehrere Fahrzeuge geraten in Brand. Die Polizei rückt mit einem Großaufgebot aus und spricht von einer "kriminellen Minderheit". Die britische Innenministerin Cooper verurteilt die Ausschreitungen und droht Konsequenzen an.
Ausschreitungen führen in der nordenglischen Stadt Leeds zu chaotischen Szenen. Die Polizei rückte in der vergangenen Nacht zu einem großen Einsatz aus. Ein Polizeiwagen sei umgeworfen und mehrere Fahrzeuge seien in Brand gesetzt worden, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Bilder zeigten einen ausgebrannten Bus. Mehrere Menschen wurden später festgenommen.
Innenministerin Yvette Cooper sprach von chaotischen Szenen. Bilder von Kriminalität und Unruhen, einschließlich der Angriffe auf Polizeifahrzeuge und öffentlichen Nahverkehr, seien eine Schande. "Die Verantwortlichen müssen die volle Kraft des Gesetzes zu spüren bekommen", teilte sie mit. "Unruhen dieser Art haben in unserer Gesellschaft keinen Platz."
Die West Yorkshire Police teilte mit, es habe in der Nacht mehrere Festnahmen gegeben. Demzufolge entzündeten sich die Ausschreitungen und Angriffe auf Polizisten an einem Streit zwischen Anwohnern im Stadtteil Harehills und Mitarbeitern des Jugendamts. Es sei um eine Angelegenheit des Kindeswohls gegangen, so die Mitteilung. Polizisten, die den Jugendamtsmitarbeitern zu Hilfe kamen, seien angegriffen worden. Herbeigerufene Bereitschaftspolizisten gerieten der Mitteilung zufolge in einen Hagel von Backsteinen und anderen Wurfgeschossen.
Nach dem Rückzug der Polizei habe sich die Lage aber wieder beruhigt. Die Beamten seien später mit Feuerwehrleuten zurückgekehrt, um die Feuer zu löschen. Sie hätten die Ordnung wieder vollständig hergestellt. Alle Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen. Die Ausschreitungen und Schäden seien von einer kleinen Gruppe von Kriminellen ausgegangen, betonte die Polizei. Sie rief die Menschen dazu auf, Videoaufnahmen von den Vorfällen einzureichen. "Sie griffen Polizeiautos an, warfen Gegenstände auf die Fahrzeuge - wirklich alles, was sie vom Boden aufheben konnten", sagte eine Zeugin der Nachrichtenagentur PA. "Steine aus den Vorgärten, Müll, Flaschen, einfach alles."
Quelle: ntv.de, jpe/dpa