Panorama

Nordkoreas "Army of Beauty" Cheerleader sollen Kims Sexsklaven sein

Im Takt: Kims Cheerleader feuerten bei den Olympischen Winterspielen die Sportler Nordkoreas an.

Im Takt: Kims Cheerleader feuerten bei den Olympischen Winterspielen die Sportler Nordkoreas an.

(Foto: imago/Bildbyran)

Lächeln, klatschen, singen: Bei den Olympischen Winterspielen zogen Kims Cheerleader die Blicke auf sich. Doch über das Leben der jungen Frauen ist wenig bekannt. Zwei Ex-Landsmänner erheben schwere Vorwürfe gegen die Führungselite.

In einheitlich roten Roben, mit schwarzen Pelzmützen und keine kleiner als 1,63 Meter – so feuerten 229 Cheerleader die Sportler Nordkoreas bei den Olympischen Winterspielen an. "Stellen Sie sich eine Mischung aus Stewardessen der 60er Jahre, den Cheerleadern der Dallas Cowboys und der Roten Armee vor", gab sich die "New York Times" beeindruckt.

Die Spiele sind Geschichte und die "Armee der Schönen" zurück in Nordkorea. Über das Leben der jungen Frauen ist wenig bekannt. Doch die Informationen, die es gibt, sind beklemmend. Glaubt man geflohenen Kritikern des Regimes von Kim Jung Un, haben sowohl die Sportler als auch die Cheerleader in ihrer Heimat nichts zu lachen. "In Nordkorea ist das Regime die ganze Welt. Die Sportler und Cheerleader sind Kim Jong Uns Sklaven", sagt Kim Hyung-soo, der Vater eines ehemaligen Skifahrers aus Nordkorea, dem US-Sender "Bloomberg".

Besonders Kims Showgirls hätten ein schlimmes Schicksal, berichtet Lee So-yeon, eine geflohene Ex-Soldatin. Ihren Angaben zufolge werden die Cheerleader aus Pjöngjang in ihrer Heimat auf schwerste Weise sexuell missbraucht. So seien ihre Landsfrauen Mitglieder, die eigens von der Führungselite ausgewählt wurden, der so genannten "Pleasure Squad". Ihre Aufgabe sei es als Teil dieser "Vergnügungs-Truppe" unter anderem, die Führungselite des Landes zu unterhalten.

Sexuelle Dienste auf Partys

Wann immer es gefordert werde, müssten sich die Frauen demnach ausziehen. "Sie sind nicht nur dafür da, Kims Propaganda zu verbreiten. Sie müssen auf täglich stattfindenden Feiern sexuelle Dienste leisten", erklärt Lee bei "Bloomberg". "Wie Objekte wird ihnen befohlen, sich zu entkleiden. Ob sie wollen oder nicht." Auch physische Schmerzen und andere Demütigungen müssten die jungen Frauen laut Lee immer wieder über sich ergehen lassen.

Lee war bereits im Jahr 2008 die Flucht aus Nordkorea gelungen. Seitdem lebt sie in Südkorea und setzt sich dafür ein, dass die schrecklichen Umstände in ihrer alten Heimat publik werden.

In Südkorea bei den Winterspielen wurden Kims Showgirls zur absoluten Verschwiegenheit gezwungen. "Sie erhalten keinerlei Freiheiten", sagte Jiro Ishimaru, ein japanischer Journalist mit Informantennetzwerk in Nordkorea, dem britischen "Guardian". "Sie dürfen nicht ein mal spazieren gehen."

Quelle: ntv.de, dsi

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