Immer wieder ÜbergriffeChina erlebt weitere blutige Attacke auf Kinder

Erneut gibt es einen tödlichen Messerangriff auf einen Kindergarten in China. Drei Menschen sterben dabei. Die Volksrepublik leidet zuletzt unter einer Reihe derartiger Attacken. Die Sicherheitsvorkehrungen werden verschärft, doch die Ursachen sind noch unklar.
Mit grausamer Regelmäßigkeit werden Schulen in den USA mittlerweile zu Tatorten von Amokläufen. Aber auch China hat seit einigen Jahren mit blutigen Angriffen auf derartige Einrichtungen zu kämpfen - wenn auch deutlich seltener. Und anders als in den USA ist in der Volksrepublik der Besitz von Feuerwaffen streng verboten. Die Täter greifen bei ihren Angriffen daher zu Messern - zuletzt in einem Kindergarten in Peking.
Dort wurden bei einer weiteren Messerattacke drei Menschen getötet und sechs weitere verletzt. Ein "Gangster mit einer Kappe und einer Maske" sei am Mittwochvormittag (Ortszeit) in den privat betriebenen Kindergarten im Bezirk Anfu in der südöstlichen Provinz Jiangxi gestürmt, teilte die örtliche Polizei im chinesischen Kurzbotschaftendienst Weibo mit. Die Polizei fahndete noch nach dem mutmaßlichen Täter, einem 48-Jährigen.
Zu Alter und Identität der Opfer wurden bislang keine Angaben gemacht. In einem Video, das die staatliche Zeitung "Beijing Daily" veröffentlichte, war zu sehen, wie ein Polizist ein kleines Kind zu einem Krankenwagen trägt. Der mutmaßliche Angreifer war zunächst noch auf der Flucht. Die Sicherheitsbehörden täten "alles, um den Verdächtigen zu fassen", versicherte die Polizei.
Zuletzt hatte im April 2021 ein Mann in einem Kindergarten in Südchina mit einem Messer 2 Kinder getötet und 16 weitere verletzt. 2020 verletzte ein Angreifer mit einem Messer in einer Grundschule im Süden des Landes 37 Schüler und zwei Erwachsene. Örtlichen Medien zufolge handelte es sich bei dem Angreifer um einen Wachmann. Im Jahr 2018 wurde ein Mann zum Tode verurteilt, der in Nordchina 9 Kinder erstochen und elf weitere verletzt hatte.
Suche nach den Ursachen
Vergangenen Monat ereignete sich in einem großen Krankenhaus in Shanghai ein Messerangriff mit vier Verletzten. Der Angreifer wurde von der Polizei angeschossen und festgenommen. Im Juni 2021 tötete ein Mann mit einem Messer in einer Einkaufsstraße in der ostchinesischen Stadt Anqing 6 Menschen und verletzte 14 weitere.
Wegen solcher Vorfälle erhöhten die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen. Sie sehen sich aber auch mit Forderungen konfrontiert, die Ursachen solcher Attacken besser zu erforschen. Laut Behörden wiesen die Angreifer oft eine psychische Erkrankung auf oder wollten sich an ihren Arbeitgebern, Beamten oder der Gesellschaft im Allgemeinen rächen. Eine Zunahme psychischer Erkrankungen könnte auch auf den raschen sozialen Wandel in China zurückzuführen sein, glauben manche Experten.