Ärzte fordern Diagnose-Leitlinie Covid-Impfschäden sollen sich leichter melden lassen
26.03.2023, 12:31 Uhr
Eine Herzmuskelentzündung kann nach einer Corona-Infektionen auftreten, ist aber auch eine der Nebenwirkungen einer Schutzimpfung.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Ärzte wollen Verdachtsfälle von Impfschäden nach Corona-Impfungen einfacher melden können. Auch eine Leitlinie für Diagnose und Therapie würde ihnen helfen. Außerdem fordern Mediziner mehr Geld für die Beratung bei der komplexen Erkrankung.
Angesichts der Debatte um die tatsächliche Zahl von Impfschäden nach Corona-Schutzimpfungen fordern Ärzte ein vereinfachtes Meldesystem zur Erfassung von Verdachtsfällen. "Der Meldeprozess muss dringend besser digitalisiert werden, damit Ärzte mögliche Nebenwirkungen nach Impfungen einfacher an die zuständigen Stellen melden können", sagte ein Sprecher des Virchowbundes der "Welt am Sonntag". Das bisherige Verfahren sei "zu kompliziert und zeitaufwendig".
Wünschenswert sei zudem eine ärztliche Leitlinie für die Diagnose und Therapie des Post-Vac-Syndroms, sagte der Sprecher weiter. Zudem fordert der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die ärztliche Beratungsleistung rund um das zum Teil sehr komplexe Krankheitsbild, das sich bei vereinzelten Patienten nach Covid-Impfungen zeige, besser zu vergüten: "Der Dokumentationsaufwand, den die Praxen dabei bewältigen müssen, steht bisher in keinem angemessenen Verhältnis zu den relativ geringen Beträgen, die die Krankenkassen dafür erstatten."
Grundsätzlich sind Ärzte in Deutschland gesetzlich verpflichtet, Nebenwirkungen, die im möglichen Zusammenhang mit einer Impfung stehen, an die zuständigen Behörden zu melden. Der Deutsche Hausärzteverband geht laut der Zeitung aber davon aus, dass es Fälle gebe, "bei denen Impfschäden nicht wie vorgesehen gemeldet werden". Konkrete Zahlen dazu gibt es dem Bericht zufolge allerdings nicht.
Quelle: ntv.de, chl/AFP