Ballettchef beschmierte Autorin Dackel des Hundekot-Attackierers ist tot
26.01.2024, 16:20 Uhr Artikel anhören
"Ein großer Teil von mir ist gegangen", sagt der ehemalige Balletdirektor über seinen verstorbenen Vierbeiner.
(Foto: Christophe Gateau/dpa)
Der Dackel Gustav wurde in seinem letzten Lebensjahr noch berühmt: Sein Herrchen, ein angesehener Ballettdirektor, nahm nämlich seinen Kot und beschmierte damit eine Autorin, deren Rezensionen er nicht mochte. Der Dackel stirbt nun - in einem stolzen Hundealter.
Als Choreograf wurde Marco Goecke gefeiert, doch außerhalb der Tanzszene ist er auf völlig andere Weise bekannt geworden - mithilfe seines Dackels: Der frühere Ballettdirektor der Staatsoper Hannover beschmierte eine Kritikerin mit Hundekot. Die tierische Hinterlassenschaft stammte von seinem Dackel Gustav. Jetzt ist Gustav nach einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" gestorben. "Ein großer Teil von mir ist gegangen", sagte der ehemalige Ballettchef der Zeitung. Sein tierischer Wegbegleiter sei am 29. November 2023 gestorben - im Alter von 15 Jahren und 4 Monaten.
Dank der Hundekot-Attacke brachte es der Vierbeiner zu Berühmtheit, ebenso wie sein Herrchen. Goecke hatte am 11. Februar 2023 im Foyer der Oper der niedersächsischen Landeshauptstadt eine Autorin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er ihr vorgeworfen, immer "schlimme, persönliche" Kritiken zu schreiben. Das Staatstheater Hannover trennte sich in der Woche nach dem Angriff von dem Choreografen. Sein Vertrag als Ballettdirektor wurde nach Angaben der Intendanz mit sofortiger Wirkung im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. Goecke litt seinen Angaben zufolge vor dem Vorfall an einem Burn-out.
Ende November war das Verfahren gegen Goecke gegen eine Geldauflage eingestellt worden. Das Beschmieren einer Journalistin mit Hundekot sei als tätliche Beleidigung gewertet worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover damals.
"Das ist eine schwere Zeit, aber wir hatten 2023 viel Zeit zusammen", sagte Goecke dem Blatt. Gustav hatte dem Bericht zufolge zuletzt Schwierigkeiten mit dem Laufen. Oft trug ihn sein Herrchen in einer Tasche durch die Stadt.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa