Großzügig oder traditionell? Das sind die drei Weihnachtstypen
15.12.2024, 17:06 Uhr Artikel anhören
Weihnachten sind die Erwartungen bei vielen Menschen groß.
(Foto: IMAGO/Cavan Images)
Die einen lieben die Besinnlichkeit, die anderen das Geschenkeauspacken. Weihnachten ist für viele Menschen das Fest der Feste. Doch wie feiern die Deutschen eigentlich? Eine Studie der Universität der Bundeswehr München gibt Aufschluss.
Christbaum, Geschenke, Deko - Weihnachtstraditionen sind zwar vielen Menschen geläufig, Unterschiede gibt es aber trotzdem, wie eine Studie der Universität der Bundeswehr München zeigt. Es hätten sich drei "Weihnachtstypen" herauskristallisiert, sagte Studienleiter Philipp Rauschnabel. Für die größte Gruppe spielt die religiöse Bedeutung des Festes kaum noch eine Rolle. Gut 1200 Menschen seien für die Untersuchung online befragt worden, repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht und Herkunft, teilte die Uni mit.
Die größte Gruppe der Studie sei der Typus der Großzügigen, erläuterte Rauschnabel. Sie würden lieber verschenken als selbst Dinge zu bekommen. Wichtig seien ihnen gemeinsames Essen und Zeit mit der Familie. Religiöse und spirituelle Aspekte des Festes spielten hingegen kaum eine Rolle. Sie verkörperten das moderne, gemeinschaftliche Weihnachten. Etwa 48 Prozent der Befragten gehörten dieser Gruppe an.
Ohne "Bling-Bling" und ohne "Last Christmas"
34,7 Prozent finden sich demnach unter der Überschrift "Pragmatiker" wieder: "Sie schätzen Ruhe, gutes Essen und praktische Geschenke wie Geld", hieß es. Weihnachtsmusik oder aufwendige Deko sei ihnen weniger wichtig. "Pragmatiker betrachten Weihnachten funktional. Es geht ihnen um Erholung und Genuss, ohne viel Bling-Bling." Pragmatiker seien beispielsweise besonders genervt vom Weihnachtssong-Klassiker "Last Christmas".
Die kleinste Gruppe der Umfrage - nämlich knapp 17 Prozent - sei besonders traditionsbewusst. Religion, Weihnachtsmusik und Bräuche seien diesen Menschen besonders wichtig. Sie hätten zudem ein tieferes Wissen über die christlichen Hintergründe des Weihnachtsfestes. Neue Trends seien ihn nicht so geläufig.
Bei den Geschenken setzen die Befragten auf Bewährtes: Geld, gemeinsame Erlebnisse, Reisen und Bücher stehen ganz oben auf den Listen. Selbstgemachtes erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit. 16 Prozent der Befragten haben ihre Geschenke bereits zum Black Friday gekauft - ein Anstieg um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Zudem hat der stationäre Einzelhandel etwas aufgeholt: 32 Prozent kaufen ihre Geschenke überwiegend offline. Im Vorjahr waren es 27 Prozent.
Seit 2018 beleuchtet die Universität der Bundeswehr München mit ihrer traditionellen Weihnachtsstudie die Trends, Überraschungen und kulturellen Eigenheiten rund um das Fest.
Quelle: ntv.de, sba/dpa