Panorama

Aussichten fürs Wochenende "Der Superfrühling kommt und bleibt"

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All jene, die sich nach dem Frühling sehnen, brauchen noch ein kleines bisschen Geduld. Laut n-tv-Meteorologe Björn Alexander kann es am Wochenende zum Teil noch ungemütlich werden. Aber dann legt der Superfrühling mächtig los.

n-tv.de: Hier in Berlin ist es heute irgendwie kalt, grau und es regnet immer wieder. Alles andere als frühlingshaft. Wird sich das noch ändern?

Björn Alexander: Auf jeden Fall. Denn auch im Osten wird sich die Frühlingssonne in den nächsten Tagen immer besser durchsetzen. Die dazugehörige Wärme braucht allerdings noch ein wenig, um richtig zum Zuge zu kommen. Zumal die ansteigende Temperaturkurve am Sonntag noch einen kleinen Dämpfer bekommt. Mit einem zum Teil unangenehmen Ostwind setzt sich nämlich kurz noch einmal kühlere Luft durch.

Ein letztes Aufbäumen des Winters?

Im nordrhein-westfälischen Königswinter blühen die Narzissen.

Im nordrhein-westfälischen Königswinter blühen die Narzissen.

(Foto: dpa)

So weit würde ich nicht gehen. Denn so kalt wird es nicht und bereits ab Montag kommen die Frühlingsgefühle bei weiter steigenden Temperaturen wieder in Fahrt. Jedoch ist natürlich auch im April nicht auszuschließen, dass es nochmals deutlich kälter wird. Nicht umsonst gibt es eben das "Aprilwetter", also das wechselhafte Schauerwetter, bei dem die Polarluft über die zur Zeit noch kühlen Meeresflächen zu uns strömt und auch Schnee und Graupel bis ins Flachland bringen kann.

Oh je. Ist da was in Sicht?

Nein. Keine Angst. Das war ja nur allgemein formuliert. Konkret sieht es nämlich ganz anders aus.

Das klingt schon fast verheißungsvoll. Was nährt die Hoffnung?

Momentan ist der März knapp 3 Grad zu warm und wird am Ende dementsprechend auch deutlich zu warm ausfallen. Und da haben wir doch mal die Klimastatistik bemüht, um zu sehen, ob es Gemeinsamkeiten mit einem zu milden März für den weiteren Verlauf gibt.

Da darf man gespannt sein.

Wir haben alle deutlich zu warmen Märzmonate, also die mehr als 2 Grad zu warm waren, seit 1902 gesucht – das sind 25. In 19 Fällen, also knapp 80 Prozent, war der darauf folgende April ebenfalls zu warm. In neun Fällen sogar mehr als 1 Grad – also spürbar zu warm. Auch das experimentelle Langfristmodell des US-amerikanischen Wetterdienstes NOAA sieht deutliche Signale, dass der April zu warm bis deutlich zu warm ausfällt. Und das Beste am Schluss: alle mittelfristigen, also schon mal eher glaubwürdigen Modelle zeigen ab Montag eine traumhaft schöne und milde Frühlingswoche mit viel Sonne und an die 20 Grad. Kurzum: der Superfrühling kommt und bleibt.

Gut für uns, schlecht für die Allergiker? Wie sieht es mit den Pollen aus?

n-tv Meteorologe Björn Alexander

n-tv Meteorologe Björn Alexander

Erle und Hasel werden schrittweise weniger. Dafür tritt jetzt die Birke auf den Plan und wird richtig in Wallung kommen. Besonders im Westen und Süden sind es momentan schon schwache Konzentrationen, die sich in den nächsten schönen Tagen aber rasch steigern werden. Mit mehr Wärme und Sonne dürften die Birkenpollen dann auch im Norden und Osten unterwegs sein. Spätestens jetzt sollten die Allergiker gegen Birke sich also mit den entsprechenden Medikamenten und Mittelchen eindecken, damit sie das Hochdruckwetter auch im Freien genießen können.

Das Stichwort fürs Wochenende: Genießen. Ja oder nein?

Ein ganz klares "Jein". Alles in allem wird der Samstag der schönere Tag des Wochenendes. Die Sonne überwiegt. Einzig von Schleswig-Holstein bis zur Oder ziehen schon mal kompaktere Wolken durch. Es bleibt aber auch dort trocken. Die Temperaturen: direkt an der Küste sehr frisch bei kaum 10, ansonsten meistens 11 bis 17, am Oberrhein bis 20 Grad. Dabei weht besonders im Südwesten und an den Küsten ein stark böiger Wind aus Nord bis Nordost.

Der Sonntag wird nicht so schön?

Vor allem im Südosten ziehen dichtere Wolken durch und bringen einzelne Schauer mit, die auf den Bergen in Schnee übergehen. Denn der zum Teil unangenehme Ostwind lässt es kühler werden: 6 bis 9 Grad an den Alpen und im Bereich des Erzgebirges. Im übrigen Land meist 10 bis 15, im Westen und Südwesten örtlich auch bis 16 Grad.

Nächste Woche also dann der Superfrühling?

Vorerst einmal ja. Hochdruckwetter sorgt verbreitet für Sonne satt und frühlingshafte Temperaturen von meist 15 bis 20 Grad. Die Nächte bleiben allerdings nach wie vor recht frisch. Und auch an den Küsten sorgt der Seewind für kühlere Temperaturen. Zumal dort auch zäher Seenebel nicht ganz auszuschließen ist.

Quelle: ntv.de

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