Panorama

Sonnige Herbst-Tage sind passé Der Winter kommt nach Deutschland

Vom Berliner Norden bis herauf an die Ostsee könnte es in der Nacht zum Freitag schneien.

Vom Berliner Norden bis herauf an die Ostsee könnte es in der Nacht zum Freitag schneien.

(Foto: picture alliance / Pacific Press)

Nach einem ungewöhnlich milden Herbst steht nun der Winter vor der Tür: Für den Nordosten Deutschlands prognostizieren mehrere Wettermodelle zum Wochenende die erste Schneedecke der Saison. Im Süden und Westen bleibt es allerdings noch eine Weile frostfrei. ntv-Meteorologe Björn Alexander blickt auf die kommenden Tage.

ntv: Nach dem sonnigen Herbstwetter soll jetzt der Winter nach Deutschland kommen. Was ist dran?

Björn Alexander: Der Sonnen-Herbst geht definitiv zu Ende. Aber den ersten Vorstoß des Winters bis ins Flachland in dieser Saison wird es nur regional geben.

Welche Gebiete sind betroffen?

Intensivere Nachtfröste, kalter Ostwind und Schneeflocken bis runter ins Flachland konzentrieren sich vor allem auf die Regionen nordöstlich der Elbe. Im Süden und Westen bleibt es hingegen spürbar milder. Eine sogenannte Grenzwetterlage bahnt sich an.

Wie kommt es dazu?

Im Prinzip haben wir in den kommenden Tagen zwei große Wettersysteme, die Einfluss auf unser Wetter nehmen. Einerseits der ehemalige Hurrikan "Nicole", der vom Atlantik her feuchte Luft nach Mitteleuropa schickt. Andererseits die Kombination von Skandinavienhoch "Eric" und Osteuropatief "Sue". Dadurch wird Winterluft aus Osten in Richtung Deutschland transportiert. Dazwischen bildet sich eine Luftmassengrenze aus.

Mit Schnee und Glätte - gibt es einen Fahrplan für den kleinen Wintereinbruch?

Da schauen wir direkt mal auf die Entwicklung am Donnerstag und Freitag. Der Donnerstag verläuft nämlich schon oft wechselhaft oder nass und windig, an der Küste auch stürmisch. Dabei sind im Südwesten noch bis zu 16 Grad möglich, während es im Nordosten und Osten mit teils nicht mehr als 4 Grad deutlich kühler ist. Spannend in Sachen Schnee wird es dann ab der Nacht zum Freitag.

Mit welchen Details?

Die bewerten die verschiedenen Wettermodelle noch unterschiedlich. Geht es aber beispielsweise nach dem Deutschen oder dem Europäischen Wettermodell, dann bildet sich etwa vom Berliner Norden bis herauf an die Ostsee eine erste dünne Schneedecke der Saison aus. Auch Glätte ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu erwarten.

Und danach?

ntv-Meteorologe Björn Alexander

ntv-Meteorologe Björn Alexander

(Foto: ntv)

Wird es besonders entlang der Elbe etwa von Hamburg bis nach Magdeburg bis herüber nach Brandenburg und Sachsen spannend. Schnee und Schneeregen sind wahrscheinlich - auch gefrierender Regen mit entsprechender Glätte ist denkbar. Einzig die Intensität ist noch unklar. Sollte das europäische Modell recht behalten, dann wird es aber einige Zentimeter Neuschnee geben - mit entsprechenden Behinderungen auf den Straßen. Gefühlt wird es im Nordosten jedoch so oder so winterlich sein.

Warum?

Weil dort bei Höchstwerten knapp über dem Gefrierpunkt ein lebhafter Ostwind weht. Dadurch liegt die gefühlte Temperatur, der Windchill, am Freitagabend im Nordosten und Osten gerne mal bei minus 2 bis minus 7 Grad. Und auch die gemessenen Werte sinken dort in der Nacht zum Samstag auf 0 Grad und darunter.

Wo wird es am kältesten?

Aktuell prophezeien die Wettercomputer an der Grenze zu Polen, wo die kälteste Luft durchzieht, direkt am Erdboden Tiefstwerte von minus 6 Grad.

Bekommt der Rest Deutschlands vom Wintereinbruch überhaupt etwas mit?

Wenig bis gar nichts. Zwar wird es auch im Nordwesten und Süden am Freitag unbeständig, mit Regen und kühler Luft. Aber bei 10 bis 12 Grad beispielsweise am Rhein ist vom Winter nichts zu spüren. Einzig auf den höheren Bergen können sich Flocken untermischen. Am Samstag sinkt die Schneefallgrenze im übrigen Land ebenfalls weiter ab. Dafür lassen die Niederschläge aber insgesamt nach.

Wie ist der Trend am Wochenende generell?

Der Samstag bringt im Osten sowie auf den Bergen oberhalb von etwa 600 Metern stellenweise noch etwas Schnee. Insgesamt wird es aber öfter trocken und insbesondere im Norden auch freundlich. Dazu erreichen die Temperaturen zwischen 0 Grad im Osten und 10 Grad am Oberrhein. Der Wind lässt allgemein nach. Am Sonntag folgt von Westen bereits der nächste Tiefausläufer, während es in Richtung Osten schöner weitergeht.

Quelle: ntv.de

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