Schwüles Gewitterwetter bleibt Der nächste Hitzeschub wartet schon
14.08.2020, 15:30 Uhr
Gewitter wie hier am vergangenen Sonntag in Erfurt wird es auch an diesem Wochenende wieder zu bestaunen geben.
(Foto: imago images/Karina Hessland)
Hohe Temperaturen und regelmäßige Gewitter - so wie das Wetter in den vergangenen Tagen war, wird es bleiben: In weiten Teilen Deutschlands bleibt es schwül, es kann wieder ordentlich was herunterkommen. Immerhin: Die tropischen Nächte gehören erstmal wieder der Vergangenheit an.
ntv.de: Tropische Hitze und immer wieder schlimme Gewitter: Die Wetterlage ist momentan nichts für schwache Nerven. Bleibt das auch am Wochenende so?
Björn Alexander: Das Temperaturniveau geht insgesamt zwar schrittweise etwas runter. Aber die zum Teil heftigen Gewitter mit Unwettergefahr bleiben leider auch am Wochenende an der Tagesordnung.
Woran liegt das?
Einerseits ist die Luft nach wie vor schwülwarm bis -heiß und hat somit viel potenzielle Energie. Andererseits liegt Tief "Heike" über uns. Das ergibt eine äußerst gewitterwillige Kombination. Und wenn es kracht, dann kann es eben nach wie vor heftig zur Sache gehen. Auch wenn es weiterhin so sein wird, dass es nicht überall gewittern wird.
Lassen sich denn Regionen bestimmen, die gar keine Gewitter und Unwetter abbekommen?
Stabiler wird es nach jetzigem Stand im Norden und Nordosten bleiben. Hier halten Hoch "Emil" und ein nachrückendes Hoch vom Atlantik noch dagegen.
Der Sommer 2020 war ja im Juni und Juli oft durchwachsen. Wie außergewöhnlich ist es, dass wir jetzt eine solche Hitzewelle bekommen haben?
Die Hitze passt schon ganz gut zu den Hundstagen, also der klimatologisch gesehen heißesten Zeit des Jahres. Aber die Dauer der Hitze ist dann - vor allem im Norden - doch ziemlich außergewöhnlich. So wurde beispielsweise in Hamburg die längste Hitzephase mit bislang acht Tagen am Stück mit Höchsttemperaturen von über 30 Grad registriert.
Wo lag der alte Rekord?
Das waren sieben Hitzetage am Stück aus dem Sommer 1994. Damit ist es für den Norden die längste Hitzewelle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1891.
Wann ist die Hitze vorbei?
Deutschlandweit betrachtet haben wir noch bis einschließlich Montag Regionen, die Spitzenwerte von 30 Grad oder mehr bekommen können. Dienstag und Mittwoch werden dann überall frischer, bevor sich am Donnerstag und Freitag nächster Woche nochmals ein Schwall heißer Luft andeutet. So wie es derzeit aussieht, wird der dann tendenziell den Süden und den Osten treffen. Und wahrscheinlich wird es auch eher ein kurzer Hitzeschub werden, bevor es dauerhaft kühler und wechselhafter werden dürfte.
Wie sieht es mit den Nächten aus? In einigen Regionen war es ja auch nachts noch sehr heiß?
Die Zeit der tropischen Nächte (mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad) ist jetzt erst einmal vorbei. Das Wochenende bringt uns häufig Tiefstwerte zwischen 18 und 14 Grad. Es ist also definitiv die Zeit zum Durchatmen und Durchlüften.
Dann schauen wir doch mal auf die Einzelheiten für unser Wochenende. Was erwartet uns am Samstag?
In einem Streifen von Nordrhein-Westfalen und dem Süden Niedersachsens bis rüber nach Brandenburg und Sachsen sowie runter nach Bayern drohen erneut schwere Gewitter mit Unwetterpotenzial. Insbesondere durch Starkregen. Aber auch Hagel und Sturmböen sind nicht auszuschließen. Deutlich schöner gestaltet sich der Start ins Wochenende im Norden und Nordosten. Die Temperaturen erreichen hierbei zwischen 23 Grad am Alpenrand und 31 Grad in Berlin und Brandenburg.
Und am Sonntag?
Weitet sich das schöne Wetter im Norden und Osten weiter aus. Auch der Südwesten dürfte freundlich bis sonnig und trocken durch den Tag kommen. Ansonsten bleibt die Gewittergefahr aber nach wie vor hoch. Und auch Unwetter durch Starkregen, Hagelschlag und Sturmböen sind weiterhin möglich. Die Temperaturen bleiben hochsommerlich mit 27 bis 32 Grad. Besonders in der Gewitterluft ist es nach wie vor recht schwül.
Wie sieht es am Montag aus?
Verbreitet ist es weiterhin wechselhaft mit teils kräftigen Schauern und Gewitter. Stellenweise erneut mit Unwetterpotenzial. Nur der Nordosten bleibt sonniger und trocken. Und mit viel Sonne sind abermals Höchstwerte um die 30 Grad mit Spitzen bis 32 Grad drin. Sonst werden es meistens 22 bis 27 Grad.
Welches Wetter bringen uns die folgenden Tage?
Dienstag und Mittwoch teils sonnig, teils gewittrig und überall kühler mit rund 20 bis 27 Grad. Donnerstag und Freitag dürften dann wieder schöner und wärmer werden, bevor nach jetzigem Stand die nachhaltige Umstellung der Wetterlage folgt und der Hochsommer in Richtung Spätsommer wechselt.
Quelle: ntv.de