Panorama

Vor allem Frauen Deutsche sind für Mundschutz-Pflicht

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In Deutschland wird derzeit diskutiert, ob eine Maskenpflicht im Kampf gegen das Coronavirus sinnvoll ist. Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, das Robert-Koch-Institut inzwischen auch. Das könnte aber zu einem neuen Verteilungskampf führen.

Eine Mehrheit der Deutschen unterstützt im Kampf gegen das Coronavirus eine allgemeine Maskenpflicht. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv sprachen sich 57 Prozent für das verpflichtende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Einkaufen oder im Nahverkehr aus. Gut ein Drittel der Befragten - 35 Prozent - finden das nicht richtig.

Zu den Befürwortern gehören vor allem Frauen: Sie sprechen sich mit 62 Prozent für eine solche Schutzpflicht aus, bei den Männern sind es nur 52 Prozent. Mit 64 Prozent liegt die Zahl der Befürworter unter den älteren Menschen (60 Jahre und älter) außerdem höher als bei den jüngeren (51 Prozent).

Ein Viertel der Befragten - 26 Prozent - glaubt auch, dass sie sich durch Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes selbst vor Infektionen schützen. Das ist Fachleuten zufolge aber nicht der Fall. Einfache oder selbstgebastelte Masken, auch chirurgische, schützen in erster Linie andere Bürger vor etwaigen Ansteckungen. Teilweise können sie auch das Risiko mindern, sich selbst mit den eigenen Händen im Gesicht anzustecken.

RKI ändert seine Meinung

In Deutschland wie auch in anderen Ländern wird derzeit diskutiert, ob eine Maskenpflicht eine sinnvolle Maßnahme im Kampf gegen Corona sein könnte. Zuletzt hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) seine Einschätzung geändert. Nachdem es lange Zeit nur Infizierten empfahl, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, heißt es nun auf der RKI-Website, dass das Risiko, das Virus auf andere zu übertragen, abnehmen könnte, wenn auch Menschen ohne Symptome vorsorglich eine Maske tragen. Wissenschaftlich belegt sei das aber nicht.

Nicht jeder, der mit dem Coronavirus infiziert sei, bemerke dies auch, schreibt das Robert-Koch-Institut. Manche Infizierte erkrankten gar nicht, könnten den Erreger aber trotzdem weitergeben. Regeln zum Husten und Niesen, zur Händehygiene und zum Mindestabstand sollten auch mit Masken weiterhin eingehalten werden.

Die Bundes- und die meisten Landesregierungen sind allerdings skeptisch. Ein Argument ist dabei unter anderem die ohnehin extrem gespannte Versorgungslage für Schutzausrüstung. So prognostizierte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder auf lange Sicht einen Bedarf von Milliarden Masken. Derzeit ist aber nicht einmal eine ausreichende Ausstattung in allen Bereichen des Pflege- und Gesundheitssystems gewährleistet.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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