Panorama

Extreme Hitze geht weiterDeutschland verfehlt knapp Hitzerekord

24.07.2019, 23:23 Uhr
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Mit einem Sprung ins kühle Nass, sind die Deutschen in den nächsten Tagen gut bedient. (Foto: dpa)

Zuletzt knackte Kitzingen mit einer Temperatur von 40,3 Grad Celsius den Hitzerekord. Das war 2015. Nun meldet Geilenkirchen die höchste jemals gemessene Temperatur. Allerdings gibt es bei den Daten ein Problem.

Eine neue Hitzewelle bringt Deutschland mit rekordverdächtigen Temperaturen zum Schwitzen. Ihren Höhepunkt soll sie am Donnerstag erreichen. Am Mittwoch wurde bereits der deutschlandweite Allzeit-Temperaturrekord aus dem Jahre 2015 geknackt. Damals wurden in Kitzingen 40,3 Grad Celsius gemessen. Am Mittwoch wurden in Geilenkirchen in NRW sogar 40,5 Grad gemessen. "So heiß war es seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen im Jahre 1881 noch nie", sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander. Allerdings stammt die Messung von einer Bundeswehr-Messstation, dieser Wert ist von Wetter-Experten nicht bestätigt. Den höchsten von Experten gemessene Wert schaffte am Mittwoch Saarbrücken-Burbach mit 40,2 Grad. Damit wurde der Spitzenwert von Kitzingen 2015 knapp verfehlt.

Für Donnerstag erwarten Wetter-Experten in der Westhälfte Deutschlands verbreitet Höchstwerte zwischen 37 und 40 Grad, an einigen Orten könnten diese sogar überschritten werden. Auch an den Orten, an denen nicht mit Rekorden zu rechnen ist, bleibt es am Donnerstag voraussichtlich mit 32 bis 37 Grad sehr heiß. Temperaturen unter 30 Grad sind nach Angaben der Meteorologen nur an der Ost- und Nordseeküste oder auf den Bergen oberhalb von 1000 Metern zu finden.

Aufgrund der Hitze gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) flächendeckend für ganz Deutschland Hitzewarnungen heraus. "Im Osten handelt es sich überwiegend um die Warnstufe 1, im Westen und Süden überwiegt die Warnstufe 2", sagte ein DWD-Sprecher des DWD. Auch am Alpenrand und an den Küsten gibt es Hitzewarnungen. "Das ist schon ziemlich selten", sagte der Sprecher über die normalerweise stets etwas kühleren Regionen. Die Hitzewarnungen gelten derzeit für die Zeit von 11 Uhr am Mittwoch bis Donnerstagabend um 19 Uhr.

Hohe UV-Werte erwartet

Im Süden Deutschlands wird zudem vor hohen UV-Werten gewarnt. Die Warnstufe 2 wird ausgerufen, wenn tagsüber extreme Wärmebelastung herrscht. Die sogenannte gefühlte Temperatur liegt dann über 38 Grad. Starke Wärmebelastung und damit die Voraussetzung für die Warnstufe 1 liegt vor, wenn um 14 Uhr die gefühlte Temperatur 32 Grad und mehr beträgt.

Auch am Freitag bleibt es bei Temperaturen zwischen 36 und 39 Grad erst einmal heiß. Die Nächte werden kaum Abkühlung bringen: In den Ballungszentren fallen die Temperaturen mitunter nicht unter 20 Grad. Vor allem im Ruhrgebiet und in der Rhein-Main-Region können die sogenannten Tropennächte auftreten. Mitunter kann das Thermometer auch in der Nacht noch 24 Grad anzeigen.

Auch in den Nachbarländern war es heiß: Mit 38,8 Grad ist es in den Niederlanden der wärmste Tag seit 75 Jahren, wie das Königliche Niederländische Meteorologische Institut mitteilte. In Belgien wurde ein jahrzehntealter Hitzerekord gebrochen. In dem Ort Kleine-Brogel im Nordosten des Landes habe das Thermometer am Mittwochnachmittag 38,9 Grad Celsius angezeigt, teilte David Dehenauw vom Königlichen Meteorologischen Institut (KMI) auf Twitter mit. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1833.

Quelle: kpi/dpa

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