Panorama

Lehrkräftepreis vergeben Deutschlands beste Schulleitung kommt aus Berlin

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Schulleiterin Andrea Franke gewann den 1. Preis in der Kategorie Vorbildliche Schulleitung.

Schulleiterin Andrea Franke gewann den 1. Preis in der Kategorie Vorbildliche Schulleitung.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit dem Deutschen Lehrkräftepreis ehren der Philologenverband und die Heraeus Bildungsstiftung herausragende Leistungen von Lehrern in Schulen. Einer der Pädagogen nutzt die Auszeichnung, um auf die Defizite und vielen Herausforderungen im Bildungsbereich aufmerksam zu machen.

Ausgezeichnete Lehrkräfte, innovativer Unterricht, vorbildliche Schulleitungen - der Deutsche Lehrkräftepreis ist verliehen worden. In der Kategorie Vorbildliche Schulleitung gewann die Berliner Willy-Brandt Schule, Platz zwei ging an die Maria-Gress-Schule Iffezheim in Baden-Württemberg und Platz drei an die Rahel-Hirsch-Schule in Berlin. "Ich mache meinen Job einfach sehr gerne", sagte Andrea Franke, die als Schulleiterin der Willy-Brandt Schule mit dem ersten Platz geehrt wurde. "Ich brenne für das, was ich hier tue und das kann ich nur mit einem großartigen Kollegium." Der Lehrkräftepreis wird vom Deutschen Philologenverband und der Heraeus Bildungsstiftung verliehen.

Im Wettbewerb um den innovativsten Unterricht wurden Tina Bergen und Marc Brückner vom Gymnasium Christian-Ernestinum Bayreuth mit dem ersten Preis geehrt. Der zweite Platz ging an Robert Koegler von der Oberschule Rauschwalde Görlitz, der dritte an Martin Lentzen und Jenny Jungeblut von der German International School of Silicon Valley, Kalifornien (USA).

Als "Ausgezeichnete Lehrkräfte" wurden zehn Lehrerinnen und Lehrer aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geehrt. Einer von ihnen, der Berliner Jotam Felmy von der Gustav-Heinemann-Oberschule in Berlin, wollte nicht über sich sprechen, sondern den Blick auf die Bildungspolitik lenken. Felmy unterrichtet Philosophie, Deutsch und Ethik.

Sie machen nach Ansicht der Jury Deutschlands innovativsten Unterricht: Tina Bergen und Marc Brückner aus Bayreuth.

Sie machen nach Ansicht der Jury Deutschlands innovativsten Unterricht: Tina Bergen und Marc Brückner aus Bayreuth.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ihn bewegt die psychische Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, aber auch die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte sowie der Mangel an Aufmerksamkeit für das Thema. "Die Schülerinnen und Schüler haben Corona erlebt, den Ukraine-Krieg, den Nahost-Konflikt, Trump - das ist so eine krasse Weltsituation, in der sie groß werden", sagte Felmy. Viele seien auch durch familiäre Verbindungen in Kriegsgebiete persönlich betroffen. "Trotz dieser hochgradig angespannten Weltlage und der massiven Unterrichtsausfälle während der Pandemie müssen sie weiter nach den Vorgaben lernen, die vor Jahren erarbeitet wurden."

"Risse im System nicht so sichtbar wie eine kaputte Brücke"

Im vergangenen Bundestagswahlkampf habe die Bildungspolitik keine Rolle gespielt, viele seiner Schülerinnen und Schüler seien frustriert und fühlten sich von der Politik vergessen, sagte Felmy. Die Risse im Schulsystem seien nicht so sichtbar wie eine kaputte Autobahnbrücke - trotzdem seien sie da. "Wenn die Hoffnung ist, dass die jetzigen Schülerinnen und Schüler aktiver Teil der Solidargemeinschaft werden und wichtige gesellschaftliche Aufgaben und Berufe übernehmen, dann müssen wir da was anders machen. Das ist die Zukunft unseres Landes."

Da Bildung Ländersache sei, fühle sich auf Bundesebene niemand verantwortlich, kritisierte Felmy. Die Bildungspolitik müsse ihrer Verantwortung gegenüber den jungen Menschen gerecht werden und etwas verändern. "Was ich mir wünsche, ist eine flexible und adäquate Reaktion auf die Entwicklungen in der Gesellschaft, die wir in der Schule massiv spüren. Die Jugendlichen müssen merken, dass sie uns wichtig sind." An die Politik gerichtet formulierte er den Appell: "Gehen Sie in die Schulen, sprechen Sie mit den Jugendlichen und den Lehrkräften vor Ort. Reden Sie mit uns."

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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