Panorama

Zufallsbegegnung am Strand Dobermann erschnüffelt Organspenderin für Frauchen

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Dobermann Indie (nicht im Bild) hatte den richtigen Riecher.

Dobermann Indie (nicht im Bild) hatte den richtigen Riecher.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Eigentlich will die sterbenskranke Lucy Humphrey einen längeren Wochenendtrip unternehmen. Doch sie fühlt sich zu geschwächt von der Dialyse und fährt an einen nahegelegenen Strand. Dort trifft sie auf ihre Lebensretterin - dank Dobermann Indie.

Als Lucy Humphrey mit ihrem Partner und ihren zwei Dobermännern einen Ausflug ans Meer macht, weiß sie, dass sie ohne eine Nierentransplantation nicht mehr lange zu leben hat. Doch der Tag am Strand von Cold Knap im britischen Barry in South Wales wird für die 44-Jährige zu einem Glücksfall. Denn Hund Indie erschnüffelt die perfekte Spenderin für sein sterbenskrankes Frauchen - obwohl die Chancen 1 zu 22 Millionen stehen.

Eigentlich will das Paar im Juni 2021 einen Wochenendausflug im Wohnmobil unternehmen, wie die BBC berichtet. Weil Humphrey sich aber nicht fit genug für eine längere Fahrt fühlt, entscheiden sie sich dann doch für einen Strand im nahen Barry. Dort läuft Dobermann Indie auf Katie James zu, die am Strand sitzt und häkelt. Das Paar ruft den Hund zurück, aber der will die fremde Frau einfach nicht in Ruhe lassen. Humphreys Partner entschuldigt sich für das Verhalten von Indie und die drei kommen ins Gespräch.

Humphrey lädt James zu ihrem Barbecue ein, die 40-Jährige setzt sich zu ihnen und bringt etwas zu trinken mit. Humphrey kann zu diesem Zeitpunkt allerdings keine Getränke zu sich nehmen, da sie Dialysepatientin ist und auf eine neue Niere wartet. "Das ist verrückt, ich habe mich gerade in das Nierenspendenregister eintragen lassen", soll James daraufhin gesagt haben.

Die beiden Frauen tauschen Telefonnummern aus, James unterzieht sich den notwendigen Tests und es stellt sich heraus: Die Zufallsbekanntschaft vom Strand ist die ideale Spenderin. Und für Humphrey drängt die Zeit. Als Folge von Lupus, einer Krankheit, die eine Entzündung der Organe verursacht, leidet sie an Nierenversagen. 2019 prognostizierten die Ärzte, dass ihr ohne eine Transplantation nur noch fünf Jahre Lebenszeit blieben.

"Die Hand eines Hundes"

Wegen der Corona-Pandemie muss die Operation immer wieder verschoben werden. Aber James gründet eine Whatsapp-Gruppe mit dem Namen "The Kidney Gang". "Bei all ihren Besuchen im Krankenhaus hielt sie uns auf dem Laufenden und schickte aufgezeichnete Nachrichten und Bilder", erzählt Humphreys Partner Cenydd Owen. "Ich habe immer noch alle Aufnahmen und erinnere mich, wie begeistert sie war, dass sie etwas Gutes tat. Es ist verrückt, durch eine völlig Fremde hat Lucy ihr Leben zurück."

Die Nierentransplantation findet schließlich im Oktober 2022 im Universitätskrankenhaus von Cardiff statt und wird ein Erfolg. Inzwischen hat Humphrey sich vollständig erholt und führt wieder ein normales Leben. Auch ein Pint Bier oder einen Gin Tonic kann sie nun wieder genießen.

Sie und ihr Partner beschreiben James laut BBC als einen "wunderbaren, selbstlosen Menschen", dem sie nicht genug danken können. Für Lebensretterin James selbst ist die Transplantation "das Beste, was ich je getan habe". Und das alles wegen einer Planänderung - und dank Dobermann Indie. "Ein Arzt sagte, es sei die Hand Gottes gewesen - aber wenn Sie mich fragen, war es eher die Hand eines Hundes", scherzt James.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 25. April 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, kse

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