So wird das Wochenende Die Eiszeit weicht milderem Wetter
10.02.2017, 10:12 Uhr
Der Winter gibt in den vergangenen Tagen noch einmal alles. Doch am Wochenende zeigt sich schon der Vorfrühling, berichtet n-tv-Meteorologe Björn Alexander. Allerdings gibt es nicht überall in Deutschland Grund zur Freude.
n-tv.de: Björn, in einigen Landesteilen ist es bitterkalt. Wann geht die Eiszeit endlich zu Ende?

Der Schwarze See im brandenburgischen Falkenhagen liegt noch unter einer dicken Eisschicht. Das könnte sich bald ändern.
(Foto: dpa)
Björn Alexander: Bereits im Laufe des Wochenendes wird es allmählich etwas milder, der Dauerfrost wird seltener und auch der eisige Wind lässt schrittweise nach. Und in der nächsten Woche weht uns ein Hauch von Vorfrühling um die Nasen.
Wie warm wird es denn?
Am Wochenende werden es häufig zwischen minus 2 und plus 9 Grad. Bis zur Mitte der nächsten Woche steigert sich das dann sogar auf 5 bis 14 Grad. Zuvor kann es zum Start ins Wochenende aber noch einmal bis in tiefe Lagen Schnee geben.
Wird es wieder glatt?
Das kann durchaus passieren. Verantwortlich für das wechselhaftere Wetter am Samstag ist ein Tiefdruckgebiet, das in höheren Luftschichten heranzieht. Ein Szenario, bei dem die Detailprognosen noch mit einigen Unsicherheiten versehen sind.
Woran liegt das?
Einerseits haben wir über Skandinavien das starke Hoch "Erika", das uns die eisige und teilweise stramme Ostströmung bringt. Andererseits zieht das Höhentief von Westen heran. Und dessen Zugbahn ist eben noch mit ein paar Unsicherheiten versehen.
Gibt es dennoch eine Prognose?
Aber natürlich. Der Samstag verläuft vor allem von den Alpen her abseits von Nebel oder Hochnebel schön. Auch im Norden sind besonders zu Beginn noch freundliche Abschnitte dabei. Ansonsten beginnt das Wochenende wolkiger mit Schneeschauern oder Schneegriesel, die gebietsweise auch für rutschige Straßen sorgen können. In den tieferen Lagen im Südwesten fällt Schneeregen oder Regen. Denn dort sind auch die mildesten Temperaturen drin bei bis zu 7, vielleicht auch 8 Grad. Derweil hält sich im Nordosten der Dauerfrost mit um die minus 2 Grad. In der Nordosthälfte fühlt sich die Luft durch den Wind weiterhin deutlich kälter an. Der Windchill, die gefühlte Temperatur, liegt mittags bei minus 3 bis minus 8, in Vorpommern und auf Rügen bei minus 10 bis minus 15 Grad.
Was genau ist denn Schneegriesel?
Das ist im Prinzip das kalte Gegenstück zum Nieselregen. Also kleine und eher wenige Schneeflöckchen.
Wie geht es am Sonntag weiter?
Am Sonntag gibt es in der Nordhälfte vielfach dichte Wolken, vereinzelt fällt noch etwas Schneegriesel oder Sprühregen, dabei ist ganz vereinzelt auch Glätte nicht auszuschließen. In den übrigen Gebieten scheint teilweise die Sonne, teilweise ziehen dichte Wolkenfelder durch, es bleibt aber weitgehend trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen minus 1 Grad in Vorpommern und bis plus 9 Grad am Rhein. Der Wind weht weiterhin schwach bis mäßig und kalt aus Ost bis Nordost, lässt gegenüber den Vortagen an der Ostsee jedoch nach.
Und dann nimmt der Frühling Anlauf?
Ein bisschen auf jeden Fall. Denn in der nächsten Woche setzt sich ruhiges und zunehmend mildes Hochdruckwetter durch. Das heißt für den Montag: Gebietsweise sind noch kompaktere Wolkenfelder unterwegs, es bleibt aber mehrheitlich trocken. Vor allem nach Westen hin kann sich möglicherweise schon längere Zeit die Sonne durchsetzen und teilweise stören dabei nicht einmal mehr Wolken.
Was machen die Temperaturen?
Die bewegen sich am Nachmittag zwischen plus 1 Grad in Vorpommern bis 10 Grad am Rhein. Dauerfrost gibt es dann nur noch im Erzgebirge oberhalb von 700 bis 800 Metern. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost, in der Nordosthälfte weht er meist nur noch leicht aus östlichen Richtungen und damit wird auch das Bibbergefühl immer geringer.
Das klingt doch schon mal gut.
Und es wird noch besser. Denn ab Dienstag scheint außerhalb von Hochnebelfeldern, die sich im Süden zum Teil sehr zäh halten können, verbreitet die Sonne und es sind nur noch wenige bis gar keine Wolken mehr unterwegs. Und damit wird es immer milder. Am Dienstag bei 4 Grad im Nordosten und bis zu 12 Grad am Rhein und seinen Nebenflüssen. Am Mittwoch gibt’s sogar nochmals ein bisschen mehr. Der schwache Südwind in Kombination mit dem starken Hoch und der Sonne lassen die Werte auf 5 bis 14 Grad ansteigen.
Ist das dann der Startschuss für den Frühling?
Das lässt sich momentan leider überhaupt noch nicht sagen. Ende nächster Woche wird es wahrscheinlich wieder unbeständiger. Dabei bieten die Wettermodelle uns sowohl milde als auch kältere Varianten an. Mehr oder weniger festgelegt haben sich unterdessen die Vorhersagen des amerikanischen Langfristwettermodells. Nach diesen (experimentellen) Computervorhersagen dürfte der Februar eher zu mild ausfallen.
Wie ist die Genauigkeit dieser Berechnungen?
Mal so, mal so. Nehmen wir beispielsweise die Monatsprognose für den Februar als Beispiel, dann muss man feststellen, dass der Februar 2017 vor einigen Wochen von den Langfristmodellen noch mild bis deutlich zu mild werden sollte. Inzwischen ist klar: zumindest im ersten Monatsdrittel wollte sich der Winter noch nicht geschlagen geben. Folgerichtig passte sich auch die Monatsberechnung für den Februar schrittweise an, so dass die aktuelle Prognose im Bereich durchschnittlich bis etwas zu kalt liegt. Diese Vorhersagen können - vor allem für Bereiche der Energiewirtschaft - hilfreich sein. Man muss sie dann aber auch im Auge behalten, um Tendenzen und Veränderungen gleich zu erkennen. Konkrete und längerfristige Planungen, wie für den Urlaub, Sommerfest oder Ähnliches kann man damit aber keinesfalls machen.
Quelle: ntv.de