Von Schüssel fehlt jede Spur Dieb des goldenen Klos schuldig gesprochen
18.03.2025, 20:44 Uhr Artikel anhören
Das voll funktionsfähige Klo hatte einen Versicherungswert von 4,75 Millionen Pfund.
(Foto: dpa)
Eine Toilette aus 18-karätigem Gold wird 2019 aus dem Blenheim Palace gestohlen. Nun verurteilt ein Gericht in England einen Mann wegen Diebstahls. Das Kunstwerk bleibt verschwunden, möglicherweise wurde es zerteilt oder eingeschmolzen.
Im Fall einer gestohlenen Toilette aus purem Gold ist ein Mann in England wegen Einbruchs schuldig gesprochen worden. Das Kunstwerk mit dem Titel "America" war im September 2019 aus Blenheim Palace, dem Geburtshaus des früheren britischen Premierministers Winston Churchill, gestohlen worden.
Eine Jury am Oxford Crown Court sah es als erwiesen an, dass der 39-jährige Angeklagte an dem Einbruch beteiligt war, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. Das Strafmaß wird, wie in Großbritannien üblich, erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Ein 40-Jähriger hatte seine Beteiligung an der Tat bereits gestanden.
Das voll funktionsfähige Klo aus 18-karätigem Gold hatte einen Versicherungswert von 4,75 Millionen Pfund (etwa 5,64 Millionen Euro). Es stammte von dem italienischen Künstler Maurizio Cattelan und war das zentrale Objekt einer Ausstellung in dem großzügigen Herrenhaus in der Grafschaft Oxfordshire.
Die Installation "America" biete eine "Erfahrung von nie dagewesener Intimität mit einem Kunstwerk", so das Museum. "Cattelans Toilette verweist auf die Exzesse des Kunst-Markts, aber lässt auch an den amerikanischen Traum von unbegrenzten Möglichkeiten für alle denken." Cattellan sprach in der "New York Times" anlässlich der Ausstellung in den USA damals von ernstzunehmender Kunst. "Es ist nicht meine Aufgabe, den Menschen zu sagen, was ein Werk bedeutet. Aber ich glaube, dass die Menschen eine Bedeutung in diesem Werk sehen werden."
Hilfe beim Verkauf des Golds
Das Klo wurde laut "Washington Post" auch einmal US-Präsident Donald Trump als Leihgabe angeboten. Die für Gestaltung im Weißen Haus zuständige Kuratorin hatte demnach beim Guggenheim angefragt, ob das Gemälde "Landschaft im Schnee" des niederländischen Malers Vincent Van Gogh als Leihgabe verfügbar sei. Das Museum habe dies abgelehnt und stattdessen in Absprache mit dem Künstler die Toilette angeboten. "Sie ist natürlich sehr wertvoll und etwas zerbrechlich, aber wir würden alle Anleitungen zur Installation und Pflege bieten", zitierte die Zeitung aus einem Schreiben des Museums an das Weiße Haus.
Gefunden werden konnte das goldene Klo bisher nicht. Nach Erkenntnissen der Ermittler wurde es zerteilt oder eingeschmolzen. Zwei weitere Männer waren angeklagt, ihre Hilfe beim Verkauf des Golds angeboten zu haben. Einer von den beiden wurde ebenfalls schuldig gesprochen.
Quelle: ntv.de, jki/AP