Panorama

"Blitzüberfall" in Düsseldorf Diebe rammen Scheibe von Luxusuhrenladen

Der Luxus-Laden in der Düsseldorfer Innenstadt wurde laut Polizei "ziemlich ausgeräumt".

Der Luxus-Laden in der Düsseldorfer Innenstadt wurde laut Polizei "ziemlich ausgeräumt".

(Foto: dpa)

An der Düsseldorfer Kö wird ein Uhrenladen überfallen. Die Täter gehen professionell und blitzschnell vor. Tatwerkzeug: ein Auto. Danach entkommen sie mit einer Beute im Wert von mehreren Hunderttausend Euro.

Es krachte nur Minuten vor der Ladenöffnung: Mehrere Räuber sind mit einem Auto in ein Schaufenster eines Luxusuhrengeschäfts an der Düsseldorfer Einkaufsmeile Königsallee gefahren. Durch die Öffnung der völlig zersplitterten Scheibe liefen mindestens zwei von ihnen in den Laden und raubten ihn aus. Ein dritter Mann setzte den silbernen Wagen zurück und blieb draußen.

Um 9.56 Uhr erhielt die Polizei die Überfall-Meldung, als die Beamten kurz danach eintrafen, waren die Täter - mutmaßlich samt wertvoller Beute - schon wieder verschwunden. "Das war ein Blitzeinbruch mit einem Überfall", berichtete ein Polizeisprecher. Er gehe von einer guten Tatvorbereitung aus. "Profis am Werk", kommentierte er knapp. In dem Luxusgeschäft hätten die Räuber mit Waffen und mit Pfefferspray gedroht. Nur wenige Minuten seien sie in dem Laden gewesen. Die Männer, die Kapuzen und Mund-Nasen-Schutz trugen, nahmen reichlich Beute mit. Der Luxus-Laden wurde "ziemlich ausgeräumt", wie der Sprecher sagte. Zum genauen Umfang und Wert der Beute machte die Polizei zunächst keine Angaben.

Der Bereich um den Uhrenladen wurde abgesperrt.

Der Bereich um den Uhrenladen wurde abgesperrt.

(Foto: dpa)

Mindestens drei Räuber seien beteiligt gewesen. Das mutmaßlich vom Aufprall an der Scheibe beschädigte Auto ließen sie in einer Gasse stehen, die vor dem Laden von der Kö abzweigt - nahe dem zerstörten Schaufenster und neben einem mit roten und goldfarbenen Kugeln dekorierten Weihnachtsbaum. Danach flüchteten sie mit Mofas, welche später rund 650 Meter entfernt an einem Parkrand entdeckt wurden. Möglich sei, dass dort ein Fluchtfahrzeug gewartet habe, so die Polizei. Eine Großfahndung, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde, brachte zunächst keinen Erfolg. Das silberne Tatfahrzeug hatte ein Kölner Kennzeichen, welches aber zu einem anderen Auto gehörte, wie die Beamten feststellten. Das Kennzeichen und möglicherweise auch der Pkw seien gestohlen, so der Sprecher.

In dem Bereich an der Kö sind mehrere Geschäfte angesiedelt, die Luxusartikel verkaufen. In der Vergangenheit waren immer mal wieder Juweliere auf der Einkaufsmeile Ziele von Räubern. 2016 und 2013 war ein traditionsreiches Uhren- und Schmuckgeschäft betroffen. Für Aufsehen sorgte auch ein spektakulärer Millionen-Coup 2005: Damals hatten fünf Räuber mit Maschinenpistolen um sich geschossen und Schmuck im Wert von mehr als zwei Millionen Euro erbeutet. Zwei Tage vor dem Corona-Lockdown war das beliebte Einkaufsgebiet in der Düsseldorfer Innenstadt rege besucht. Der Bereich um das zertrümmerte Fenster wurde weiträumig mit Flatterband abgesperrt, immer wieder fragten Passanten, was denn passiert sei. Zahlreiche Polizisten waren vor Ort, auch mit einem Spürhund wurde ermittelt.

Der Uhrenhersteller des überfallenen Ladens präsentiert auf seiner Website Einzelstücke mit Preisen von deutlich über hunderttausend Euro. In einer mit kleinen Bäumchen und Holzrehen weihnachtlich dekorierten Auslage in einem Schaufenster der Düsseldorfer Filiale war eine Damenuhr ausgestellt, ihr Wert liegt laut Preisschild bei 33.900 Euro. Am Nebenplatz fehlte ein Gegenstand, das Preisschild war aber vorhanden: 131.000 Euro.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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