Panorama

Großalarm in Zwiefalten Drei Häftlinge brechen filmreif aus

Unfassbar: In der Fassade des Zentrums für Psychiatrie klafft ein Loch. Dadurch entwischten die Männer.

Unfassbar: In der Fassade des Zentrums für Psychiatrie klafft ein Loch. Dadurch entwischten die Männer.

(Foto: dpa)

Aus einer geschlossenen Abteilung einer Klinik für Forensische Psychiatrie in Baden-Württemberg entkommen drei Männer. Ihre Flucht müssen sie lange geplant haben. Mit einem selbstgebastelten Rammbock schlagen sie ein Loch in die Wand.

Die Flucht könnte einem "Tatort"-Drehbuch entstammen: Mit verknoteten Bettlaken und einem selbstgebauten Rammbock aus Bettkasten-Holz sind drei Männer aus einer Forensischen Psychiatrie geflohen.

Wie die Polizei mitteilte, waren die Männer am Samstagabend aus dem zweiten Stock der Anstalt in Zwiefalten in Baden-Württemberg ausgebrochen. Sie hatten mithilfe von Bettkasten-Holz einen Rammbock gebaut und damit die alte Außenwand aus Ziegelsteinen durchbrochen. Anschließend seilten sie sich mit verknoteten Bettlaken aus dem zweiten Stock ab.

Die Flucht wurde nur durch Zufall bemerkt. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, ging gegen 20.20 Uhr der Rauchmelder im Zimmer los. Grund: Aus der verbogenen Heizung war Wasserdampf nach oben gestiegen und hatte den Rauchmelder ausgelöst. Daraufhin wurde umgehend eine Großfahndung eingeleitet. Die Polizei fahndet mit Hubschrauber, Spürhunden und Dutzenden Beamten nach den Ausbrechern. Bislang allerdings ohne Erfolg. "Die Flüchtigen haben kein Interesse, in der Bevölkerung aufzufallen, und wollen weiterhin unerkannt flüchten", vermutete ein Sprecher der Polizei.

Die Männer hielten sich vermutlich schon nicht mehr im direkten Umfeld von Zwiefalten auf. Genaue Angaben über die Männer waren zunächst nicht bekannt. Die Forensische Psychiatrie in Zwiefalten behandelt suchtkranke Straftäter.

Erst vor wenigen Wochen war einem Gewalttäter die Flucht gelungen. Ein 65-jähriger Häftling des Lübecker Gefängnisses nutzte einen begleiteten Familienbesuch in Hamburg zur Flucht. Er saß eine neunjährige Haftstrafe wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung ab, von der noch vier Jahre übrig sind. Der Ausbrecher konnte nach einer Öffentlichkeitsfahndung wenige Stunden später gefasst werden.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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