Taten aus Habgier?Dreifachmörder stehen vor Gericht

Sie töten drei Menschen und räumen deren Konten leer. Ein früherer Fremdenlegionär und ein Zeitsoldat machen bei den Taten im ostwestfälischen Hille gemeinsame Sache. Nun stehen sie auch gemeinsam vor dem Richter.
Der Fall erschüttert vor einem halben Jahr nicht nur die Ortschaft Hille in Ostwestfalen. Der 51-jährige ehemalige Fremdenlegionär Jörg W. und der 24 Jahre alte Zeitsoldat Kevin R. sollen drei Menschen getötet haben, um sich an ihren Opfern zu bereichern.
Die Taten waren bekannt geworden, als die Leichen gefunden wurden. Die Körper der Männer im Alter von 39, 64 und 72 Jahren wiesen deutliche Spuren von Gewalt auf. Nun beginnt vor dem Landgericht Bielefeld der Mordprozess. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden Angeklagten jeweils sehr brutal vorgingen. Im August 2017 sollen sie ihren 72-jährigen Nachbarn die Treppe runtergestoßen und mit einem Ziegelstein erschlagen haben - aus Habgier. Jörg W. soll über eine Kontovollmacht des Seniors verfügt und es auf die monatliche Rente von 1300 Euro abgesehen gehabt haben.
Wenig später soll das Duo einen 64-jährigen Hilfsarbeiter, der zu der Zeit auf dem Hof lebte, getötet haben, um ihm mehr als 3000 Euro abzunehmen. Die Angeklagten sollen ihn unter anderem mit einem Pflasterstein geschlagen haben. Außerdem war dem Opfer vier Mal mit einem Kampfmesser in den Rücken gestochen worden. Die Polizei fand die Leichen im Frühjahr 2018 vergraben auf dem Grundstück des Ex-Fremdenlegionärs.
Der Hof in Hille war damals durch einen weiteren Vermisstenfall ins Visier der Polizei geraten: Eine Familie aus dem niedersächsischen Stadthagen hatte einen 30-Jährigen als vermisst gemeldet. Sein Auto wurde in einer Scheune in Hille entdeckt. Auch Jörg W. war zunächst verschwunden. Als die Leiche des 30-Jährigen gefunden wurde, geriet W. unter dringenden Tatverdacht und wurde wenig später im bayerischen Reit im Winkl festgenommen.
Am Ende ihrer Ermittlungen ist die Staatsanwaltschaft sicher: Auch der 30-jährige Geschäftspartner von Jörg W. starb, weil es um Geld ging. Dem Mord soll ein Streit um 5000 Euro vorausgegangen sein. Die Angeklagten sollen daraufhin beschlossen haben, den Mann mit einem Hammer zu erschlagen. Bei seiner Festnahme hatte Jörg W. die Tat eingeräumt, zu den anderen Vorwürfen hat er aber bisher geschwiegen.