Panorama

Bei Feier auf Burg Hohnstein Dresdner Polizist zeigt Hitlergruß

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Beamte kontrollierten einen 35-Jährigen in der Waffenverbotszone in Halle. (Symbolbild)

Beamte kontrollierten einen 35-Jährigen in der Waffenverbotszone in Halle. (Symbolbild)

(Foto: Jan Woitas/dpa)

Auf der Burg Hohnstein in der Sächsischen Schweiz feiern mehrere Polizisten in zivil. In der Nacht zu Freitag soll ein sächsischer Beamter dabei zu "L'amour Toujours" getanzt und den Hitlergruß gezeigt haben. Die Polizei ermittelt.

Die Dresdner Polizei hat Ermittlungen gegen einen ihrer Polizeibeamten eingeleitet, der den Hitlergruß gezeigt haben soll. Zu dem Vorfall soll es in der Nacht bei einer Feier gekommen sein, wie die Polizeidirektion der sächsischen Landeshauptstadt mitteilte.

Mehrere Beamte feierten demnach in zivil auf der Burg Hohnstein in der Sächsischen Schweiz. Dabei sollen sie "erheblich alkoholisiert" das Lied "L'amour Toujours" von Gigi D'Agostino abgespielt haben. Ein Beamter soll dazu getanzt und den Hitlergruß gezeigt haben. Es werde gegen einen "derzeit unbekannten" Beamten der Dresdner Polizeidirektion ermittelt, hieß es. Dabei gehe es um den Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Neben der Eröffnung eines Strafverfahrens würden disziplinarrechtliche Maßnahmen geprüft.

Schlagzeilen sorgte das aus dem Jahr 1999 stammende Lied "L'amour Toujours" hierzulande vor allem im Zusammenhang mit einem Vorfall auf der Nordseeinsel Sylt. Mehrere junge Menschen stimmten dort zu dem Partyhit in einer Nobelbar die Zeilen "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" an. Ähnliche Vorfälle gab es auch auf Volks- und Schützenfesten etwa in Bayern und Niedersachsen.

Wegen ausländerfeindlicher Parolen zu dem italienischen Popsong "L'amour toujours" ist die Polizei bundesweit inzwischen über 360 Mal gerufen worden. Wie eine vom Redaktionsnetzwerk Deutschland veröffentlichte Umfrage in allen Bundesländern ergab, gab es von Oktober bis Juni 368 Fälle, bei denen zur Melodie des Liedes von Gigi D'Agostino die ausländerfeindliche Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus"gesungen wurde.

Von den Landeskriminalämtern (LKA) seien dabei sowohl Vorfälle auf öffentlichen Volksfesten und in Discotheken erfasst worden, als auch auf privaten Feiern und mehrfach an Schulen. Die Auswertung berücksichtigte mit Ausnahme von Bayern und Sachsen alle Bundesländer, in diesen zwei Ländern konnten keine Angaben gemacht werden.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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