Tote bei Jagd auf Ausbrecher Drogenboss "El Neto" nach Gefängnisangriff auf der Flucht
03.01.2023, 08:00 Uhr
Das mexikanische Militär riegelt nach dem Angriff das Gefängnis "Cereso 3" in Ciudad Juárez ab.
(Foto: REUTERS)
Die Lage in dem mexikanischen Gefängnis von Ciudad Juárez ist nach dem Großangriff und Massenausbruch wieder unter Kontrolle. Doch noch immer sind Dutzende Häftlinge auf der Flucht, auch der Drogenboss "El Neto". Bei der Verfolgung der Kriminellen kommen weitere Menschen ums Leben.
Nach dem Großangriff auf ein Gefängnis in Mexiko mit zahlreichen Todesopfern sind bei der Verfolgung der Angreifer weitere Menschen getötet worden. Nach Angaben der Behörden des nördlichen Bundesstaates Chihuahua kamen neben den bei dem Ausbruch selbst getöteten Menschen zwei Beamte der Staatsanwaltschaft und fünf mutmaßliche Kriminelle ums Leben.
Ein bewaffnetes Kommando hatte am Neujahrstag das Gefängnis in Ciudad Juárez angegriffen und damit 25 Häftlingen die Flucht ermöglicht. Unter den Entflohenen ist auch der Drogenboss Ernesto Alfredo Piñon, genannt "El Neto", der 2010 wegen Mordes und Entführungen zu mehr als 200 Jahren Haft verurteilt worden war.
Nach Angaben von Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval wurden dabei zehn Wärter, sieben Häftlinge und zwei Angreifer getötet. In der Haftanstalt sitzen Mitglieder verschiedener krimineller Banden und Drogenkartelle in voneinander getrennten Zellenblöcken ein.
Die chaotische Situation in dem Gefängnis nach dem Angriff löste Kämpfe unter den Häftlingen aus. Laut Medienberichten setzten Insassen Mobiliar in Brand und griffen Wärter an. Erst nach fünf Stunden konnten Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle bringen.
Die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Ciudad Juárez liegt an der Grenze zu den USA und leidet seit Jahren unter der Gewalt rivalisierender Drogenkartelle, die um die Kontrolle über die Schmuggelrouten in die USA kämpfen. In dem Gefängnis der Stadt kommt es immer wieder zu blutigen Kämpfen. 2009 waren bei einer Gefangenenmeuterei 20 Menschen getötet worden. Im vergangenen August starben drei Häftlinge bei Kämpfen zwischen Angehörigen rivalisierender Gangs.
Quelle: ntv.de, jog/AFP