"Horrorranch" in Mexiko Drogenkartell-Mitglieder zu 141 Jahren Haft verurteilt
09.07.2025, 08:25 Uhr Artikel anhören
Die Ranch soll von Mitgliedern des Kartells Jalisco Nueva Generacion genutzt worden sein.
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
Im September findet eine zivile Suchgruppe auf einer Ranch in Mexiko Hunderte Kleidungsstücke und verkohlte menschliche Knochen. Mehrere Männer werden festgenommen. Die angeklagten Drogenkartell-Mitglieder erwartet eine lange Zeit hinter Gittern.
Im Westen Mexikos sind zehn Mitglieder eines Drogenkartells zu jeweils 141 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Angeklagten seien wegen Mordes und Entführung "zu jeweils 141 Jahren und drei Monaten Haft verurteilt" worden, heißt es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Jalisco.
Die Männer waren im September auf einer Farm in Teuchitlán festgenommen worden, die den Behörden zufolge als Rekrutierungszentrum für das Kartell Jalisco Nueva Generación (CJNG) diente. Die Gruppe gilt als eine der mächtigsten kriminellen Banden des Landes, die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat sie auf die Terrorliste gesetzt.
Als die Armee nach Berichten über Schüsse das Anwesen stürmte, fand sie dort zwei Gefangene und eine Leiche vor. Der Fall hatte das Land erschüttert.
Vorwurf von "Vernichtungslagern"
Die Bürgerinitiative Guerreros Buscadores, die sich der Suche vermisster Angehörigen verschrieben hat, hatte im März erklärt, auf der Farm seien Hunderte Gegenstände und Kleidungsstücke gefunden worden, die wahrscheinlich vermissten Menschen gehörten, die gezwungen worden seien, sich dem Kartell anzuschließen.
Die Aktivisten erklärten zudem, dass sie auf der Farm verkohlte menschliche Überreste gefunden hätten und dass es sich um ein "Vernichtungslager" handele. Die Regierung wies die Vorwürfe zurück und erklärte, es handele sich bei der Farm um ein Ausbildungszentrum des Kartells.
Seit März waren im Zusammenhang mit dem Fall 15 weitere Menschen festgenommen worden, darunter ein Bürgermeister und Polizisten. In Mexiko werden mehr als 127.000 Menschen vermisst, die meisten davon seit dem Beginn einer Militäroperation der Regierung gegen den Drogenhandel im Jahr 2006. Allein im Bundesstaat Jalisco werden etwa 15.000 Menschen vermisst.
Quelle: ntv.de, raf/AFP