Drei Menschen in Lebensgefahr Duisburger Fitnessstudio-Angreifer auf der Flucht
19.04.2023, 01:49 Uhr Artikel anhörenNach einem Messerangriff in einem Duisburger Fitnessstudio schweben drei Menschen in Lebensgefahr. Die Polizei kommuniziert zu dem Fall sehr zurückhaltend. Klar ist, dass der oder die Täter noch nicht gefasst sind. Der Fall erinnert an eine Bluttat, die sich am Ostermontag unweit des Tatorts ereignet hat.
Nur eine Straße trennt den Tatort vom Rathaus in Duisburg. Die Polizei hat den Bereich mit doppelt gespanntem Flatterband abgesperrt, Spezialkräfte mit Maschinenpistolen sind im Einsatz. Bei einer Attacke in einem Fitnessstudio im Zentrum der Ruhrgebietsstadt sind drei Menschen lebensgefährlich und eine Person schwer verletzt worden. Die Polizei fahndet nach mindestens einem flüchtigen Tatverdächtigen, hat bislang aber keine Beschreibung des oder der Gesuchten herausgegeben. Derzeit fänden noch Zeugenbefragungen statt, schrieb die Polizei auf Twitter. Über die Hintergründe der Tat ist bislang nichts bekannt.
"Die Fahndungsmaßnahmen laufen auf Hochtouren", sagte eine Sprecherin der zuständigen Essener Polizei. Eine Festnahme gebe es noch nicht, hieß es von den Ermittlern. Es sei eine "Stich- oder Hiebwaffe" verwendet worden. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Es handele sich um deutsche Staatsbürger, zu Alter und Geschlecht gibt es keine Angaben. Bei Twitter schrieb die Polizei: "Nach aktuellem Stand hat eine Person mit einem Gegenstand andere Personen verletzt." Der "WAZ" zufolge soll es sich beim Tatwerkzeug um eine Machete oder ein Messer handeln. Ein Video, das der Redaktion vorliege, zeige Blutspuren im Bereich der Umkleide.
Die ersten Notrufe gingen gegen 17.40 Uhr bei der Polizei Duisburg ein. Kurz nach 20 Uhr hieß es, das Studio sei inzwischen gesichert. Am Abend wurden Zeugen vernommen, die zur Tatzeit vor Ort trainiert hatten. Das Landeskriminalamt richtete eine Anlaufstelle für Zeugenhinweise in der angrenzenden Fußgängerzone ein. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, Polizisten suchten auf allen Etagen des betroffenen Studios nach Spuren.
Fitnessstudio-Betreiber unterstützt Polizei
"Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden", hieß es in einer E-Mail von John Reed Fitness auf Anfrage. Man unterstütze die polizeilichen Ermittlungen an allen möglichen Stellen. "Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass sie sich in unseren Studios sicher und gut aufgehoben fühlen." Weitere Angaben zu dem Vorfall machte der Betreiber nicht.
Nach Schilderung eines dpa-Reporters waren schwer bewaffnete Spezialkräfte der Polizei vor Ort. Augenzeugen seien in einem nahe gelegenen Restaurant von der Polizei befragt worden, berichtete er. Einer habe noch seine Sporttasche dabei gehabt. Im Zusammenhang mit dem Angriff forderte die Polizei die Bevölkerung auf, den betreffenden Bereich um das Rathaus in der Innenstadt zu meiden. "Wir sind mit starken Kräften vor Ort", sagte ein Sprecher der Essener Polizei.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die einen Wahlkreis in Duisburg vertritt, zeigte sich bestürzt über die Attacke. "Schrecklich", schrieb die SPD-Politikerin am Dienstagabend bei Twitter. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten. Ich hoffe, dass die Einsatzkräfte die bedrohliche Lage bald aufklären können."
Ungeklärter Mord unweit des Tatorts
Der Fall erinnert an eine Bluttat, die sich am Ostermontag nur knapp 300 Meter entfernt vom jetzigen Tatort ereignet hat. Ein Besucher einer Party, die sich im Laufe des Abends auch nach draußen verlagert hatte, wurde von seinen Bekannten mit zahlreichen Stich- und Schnittwunden auf der Straße gefunden. Der 35-Jährige erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der oder die Täter sind bislang nicht gefasst, die Mordkommission ermittelt.
Quelle: ntv.de, ino/dpa