Panorama

Wohnhaus teilweise eingestürzt Ein Toter und rund 20 Vermisste nach Explosion in Den Haag

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Den Haag wird am Morgen von einer Explosion erschüttert. Ein Wohngebäude stürzt teilweise ein, viele Menschen werden vermisst. Die Polizei hat eine Spur, sie führt ins kriminelle Milieu.

Im niederländischen Den Haag hat es bei einer Explosion und einem anschließenden Brand in einem Wohngebäude mindestens einen Toten und drei Verletzte gegeben. Zudem werden etwa 20 Menschen vermisst, wie die Feuerwehr mitteilt. Das dreigeschossige Gebäude sei nach der Explosion am Morgen teilweise eingestürzt. Fünf Wohnungen wurden demzufolge zerstört. Im Umfeld herrscht große Verwüstung.

Die Identität sei noch nicht bekannt, sagte Bürgermeister Jan van Zanen. Nach weiteren Opfern, die sich möglicherweise noch unter den Trümmern befinden, werde mit Hochdruck gesucht. Die Hoffnung, weitere Bewohner noch lebend zu bergen, sei gering. "Wir bereiten uns auf das schlimmste Szenario vor." Wie viele Menschen noch vermisst werden, konnte der Bürgermeister nicht beziffern.

Die Löscharbeiten sind laut Feuerwehr im Gange, die Rettungskräfte suchen in den Trümmern nach überlebenden Anwohnern. Die Rede ist derzeit von rund 20 Vermissten, nach denen mit Spürhunden gesucht wird.

Sollte die Explosion ohne Todesfolge bleiben, ...

Sollte die Explosion ohne Todesfolge bleiben, ...

(Foto: picture alliance / ANP)

Die Ursache für die Explosion ist unklar. Die Polizei fahndet nach einem Auto, das unmittelbar nach der Explosion mit hoher Geschwindigkeit wegfuhr. Anwohner wurden gebeten, den Ermittlern mögliche Videoaufnahmen vom Unglücksort zu schicken, auf denen das Auto zu sehen sein könnte.

Sprengstoffanschläge von Kriminellen

In den Niederlanden kommt es seit Längerem immer wieder zu Sprengstoffanschlägen im kriminellen Milieu. Die Explosionen und Brandschläge treffen Häuser, Firmengebäude und Autos. Die nachts an Hauseingängen, Fassaden oder Geschäften deponierten Spreng- oder Brandsätze richten Sachschäden an, verletzt wird in der Regel niemand. Nach Polizeiangaben geht es bei den Anschlägen um Drogen, Einschüchterung und Erpressung. Selbst bei Beziehungsstreits komme Sprengstoff zum Einsatz.

... haben die Anwohner Glück im Unglück gehabt.

... haben die Anwohner Glück im Unglück gehabt.

(Foto: picture alliance / ANP)

Ob die Explosion in Den Haag ebenfalls einen kriminellen Hintergrund hat, ist unklar. Anfang des Jahres gab es in Rotterdam eine Explosion mit drei Toten in einer Wohnanlage, wobei sich herausstellte, dass es sich um die Explosion eines illegalen Labors zur Herstellung von Drogen in dem Gebäude handelte.

Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof zeigte sich schockiert von der Katastrophe und bot den Opfern die Hilfe der Regierung an. Auch das Königshaus reagierte betroffen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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