Schütze ohne Waffenschein Einbrecher starb durch Brustschuss
25.06.2015, 18:59 UhrNach der Obduktion steht fest: Der Hausbesitzer und der Einbrecher, den er in Hamburg erschossen hat, standen sich zum Tatzeitpunkt direkt gegenüber. Die Ermittler gehen weiterhin von Notwehr aus. Doch dem Schützen fehlte die Berechtigung für eine Waffe.
Der bei einem Überfall in Hamburg getötete Einbrecher starb durch einen Schuss in die Brust. Das habe die Obduktion ergeben, sagte eine Polizeisprecherin. Der 25-Jährige soll in der Nacht zum Mittwoch zusammen mit einem Komplizen einen Hausbesitzer überfallen haben.
Die beiden Männer traten nach Angaben der Polizei die Tür ein, die einen Spalt weit geöffnet, aber noch mit einem Riegel gesichert war. Der 63 Jahre alte Hausbesitzer griff zur Pistole und schoss auf den 25-Jährigen. Die Einbrecher flohen, der Verletzte brach auf der Straße zusammen und starb. Sein Komplize wird von der Polizei gesucht.
Der Schuss habe den 25-Jährigen direkt von vorn getroffen, sagte die Sprecherin. "Es war definitiv vis-à-vis." Die Staatsanwaltschaft geht weiterhin von Notwehr aus, wie eine Sprecherin der Behörde sagte. Die Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts liefen aber weiter. "Wir versuchen, den Sachverhalt so umfassend wie möglich aufzuklären."
Waren Einbrecher bewaffnet?
Der 63-Jährige habe keine waffenrechtliche Erlaubnis gehabt, erklärte die Sprecherin. Ein Verstoß gegen das Waffengesetz werde gesondert verfolgt. Der Schütze war am Mittwoch nach einer Vernehmung und erkennungsdienstlichen Behandlung wieder freigelassen worden. Der Hausbesitzer soll ein Sportschütze sein. Diese Angaben konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen.
Beide Täter waren nach Informationen der "Bild"-Zeitung bei dem Überfall maskiert. Zur Frage, ob die beiden Einbrecher bewaffnet waren, wollte die Sprecherin unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nichts sagen. Es seien Hinweise von Zeugen eingegangen, die die Ermittler jetzt auswerten, hieß es.
Staatsanwaltschaft und Mordkommission hatten am Mittwoch gebeten, Beobachtungen zum Tatgeschehen zu melden. Insbesondere werden Zeugen gesucht, die die beiden Verdächtigen am Dienstagabend zwischen 22.00 und 22.30 Uhr gesehen haben.
Quelle: ntv.de, mli/dpa