Entgleist und in Bahnhof gekracht Eine Tote bei Zugunglück nahe New York
29.09.2016, 15:53 UhrEin Zug mit Berufspendlern rast offenbar ungebremst in den Bahnhof Hoboken bei New York und kollidiert mit einem Prellbock. Mindestens ein Mensch stirbt, mehr als 100 werden verletzt. Die Station wird schwer beschädigt.
In nächster Nähe von New York ist ein Pendlerzug in einen Bahnhof gerast. Eine Frau sei dabei ums Leben gekommen, 108 Menschen seien verletzt worden, sagte New Jerseys Gouverneur Chris Christie. Der Zug war voller Berufspendler. Der Bahnhof Hoboken wurde schwer beschädigt. Ein Teil des Dachs stürzte ein. Das Todesopfer stand offenbar auf dem Bahnsteig, als der Zug in den Bahnhof raste.
Der Zug sei entgleist und in den Bahnhof im Bundesstaat New Jersey gekracht, teilten die Behörden mit. Michael Larson, ein Angestellter der Verkehrsbehörde von New Jersey, sagte bei CNN, der Zug habe nicht wie vorgesehen im Bahnhof gehalten, sondern sei in voller Fahrt gegen den Betonblock am Ende des Gleises gerast. Zuvor habe er ein explosionsartiges Geräusch gehört. Der Zug sei über den Prellbock hinweg ins Dach gekracht, das daraufhin einstürzte, und wurde erst von der Wand zum Wartebereich gestoppt. Larson sagte, er habe auf Händen und Knien die Menschen aus dem ersten Waggon herausgezogen. Der Wagen sei so gut wie zerstört.
"Wir haben nie abgebremst", sagte Jim Finan, ein Berufspendler, der sich im Zug befand, dem Fernsehsender Fox News. Der Zug sei direkt in den Prellbock hineingefahren. Danach sei Panik im Zug ausgebrochen. Passagiere hätten versucht, die Fenster einzuschlagen. Die US-Eisenbahnbehörde FRA schickte Ermittler nach Hoboken, das nur durch den Hudson River von Manhatten getrennt ist. Eine Sprecherin der Verkehrsbehörde sagte, sämtliche denkbaren Ursachen des Unglücks würden untersucht. Ihren Angaben zufolge befanden sich rund 250 Menschen in dem Zug. Inzwischen befinden sich keine Überlebenden mehr im Zug, berichtet eine n-tv Korrespondentin in New York.
Es gebe Sorge um die Stabilität des Gebäudes, sagte ein Helfer der "New York Times". Der Zug sei "sehr schnell" gewesen. Ein Mitarbeiter von NJ Transit sagte, der Zug sei regelrecht abgehoben. Eine Insassin im hinteren Teil des Zuges sprach von einem Knirschen und Rutschen: "Ich hatte Glück, im fünften Waggon zu sein." In der Station sei es chaotisch gewesen. "Ich sah blutende Nasen und Menschen weinen." Ein anderer sagte: "Kabel hingen herunter, Wasser floss von der Decke, das Dach war zusammengestürzt und es gab Leute, die aus den Fenstern des Zuges kletterten."
Hoboken ist einer der meistbenutzten Pendlerbahnhöfe im Unkreis von New York. Es habe sich um den Zug mit der Nummer 1614 gehandelt, der in Spring Valley im Bundesstaat New York nördlich von Hoboken gestartet sei, berichteten US-Medien. Der Unfall ereignete sich gegen 8:45 Uhr Ortszeit.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP/dpa