Panorama

Kaeser zu Herrenrunde-Foto Einzige Frau war nicht im Bild

Das größte Unterscheidungsmerkmal auf dem Bild: Die Farben der Krawatten.

Das größte Unterscheidungsmerkmal auf dem Bild: Die Farben der Krawatten.

(Foto: picture alliance/dpa/The Pioneer)

Allmählich kristallisiert es sich heraus, warum beim Manager-Mittagessen während der Münchner Sicherheitskonferenz das Bild einer reinen Herrenrunde entstand. Einige Frauen sagten Ex-Siemens-Chef Kaeser zufolge ab. Eine Frau habe zugesagt, sei aber nicht gekommen. Ob das die Wogen glättet?

Das umstrittene, ausschließlich mit Männern besetzte Manager-Mittagessen während der Münchner Sicherheitskonferenz war einer der Online-Aufreger des Wochenendes. Nun kommt aus dem Beratungsgremium der Konferenz ein Erklärungsversuch samt des Gelöbnisses zur Besserung. Das Foto ergab sich demnach auch durch die Absage von Frauen an der Veranstaltung. Das sei das Ergebnis einer Feedback-Sitzung des MSC Advisory Committees, am Sonntag, sagte Ex Siemens-Chef Joe Kaeser dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er ist der Vorsitzende des Komitees.

Danach habe es für die 70 an der MSC teilnehmenden Unternehmen 25 Plätze für Manager und fünf für Referenten bei dem Essen gegeben. Von den 60 Männern und zehn Frauen, die sich zu dem Essen angemeldet hätten, seien alle zehn Frauen eingeladen worden, 15 Plätze seien an Männer gegeben worden.

Acht Frauen hätten aber abgesagt. Eine Frau habe zugesagt, sei aber nicht gekommen. Eine weitere Frau sei dabei gewesen, aber nicht auf dem Foto zu sehen. Kaeser sagte, im nächsten Jahr solle die Einladungspraxis geändert werden. "Wir werden sehr gezielt Frauen aus dem Teilnehmerkreis der MSC selbst einladen und auf ein ausgewogeneres Verhältnis achten."

Ob die Erklärung die Online-Gemeinde zufriedenstellen wird, bleibt fraglich. Das Foto hatte im Netz für großes Aufsehen gesorgt. Michael Bröcker, der Chefredakteur von "The Pioneer" hatte das Foto gemacht und auf Twitter verbreitet. Die SPD-Politikerin Sawsan Chebli griff es auf und schrieb: "Dieses Bild ist wie aus einer anderen Welt. Es ist aber keine andere Welt. Es ist Realität im Jahr 2022."

Quelle: ntv.de, mpe

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