Panorama

Graben als Schutz um Mülldeponie Elefanten verenden auf Sri Lanka an Plastik

Der größte Feind des Elefanten ist seit jeher der Mensch.

Der größte Feind des Elefanten ist seit jeher der Mensch.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Aufgrund schwindenden Lebensraums dringen Elefanten auf ihrer Nahrungssuche immer häufiger in zivilisierte Gegenden vor. So auch auf Sri Lanka: Auf einer Abfalldeponie wühlen die Tiere im Plastik und verenden kläglich. Eine Schutzmaßnahme soll die Tiere künftig vor dem Tod bewahren.

Sri Lanka will einen Graben um eine riesige Mülldeponie anlegen, nachdem mehrere wilde Elefanten nach dem Fressen von Plastik gestorben sind. Dies sei die einzige Möglichkeit, die hungrigen Tiere vom Fressen auf der rund 800 Meter großen Deponie abzuhalten, sagte ein Sprecher des Wildtierministeriums.

Mehr als 20 Elefanten seien auf diesem Wege im vergangenen Jahr gestorben. Zuletzt hatte der Tod zweier Elefanten landesweit Schlagzeilen gemacht, nachdem sich Bilder der Tiere im Müll rasch verbreitet hatten. Auch ein Video machte die Runden, in dem Mitarbeiter der Wildtierbehörde Plastik aus dem Rektum des einen Tieres gezogen hatten. Zudem kommt Wildtierminister Wimalaweera Dissanayake aus dem betroffenen Distrikt Ampara im Osten des Landes.

Eine Obduktion soll die Todesursache der beiden Elefanten noch bestätigen. Wildtieraktivistinnen und -aktivisten wollen aber, dass mehr für die Elefanten gemacht wird. Auf dem ganzen Inselstaat südlich von Indien gibt es mehr als 50 Mülldeponien, von denen Wildtiere ebenfalls Plastik fressen. Rund fünf Elefanten sterben so pro Jahr.

Noch deutlich mehr Elefanten sterben auf Sri Lanka allerdings, weil sie sich an Sprengkörpern verletzen, sie Stromschläge von Elektrozäunen treffen oder sie erschossen werden. Dahinter stecken meist Bauern. Denn weil Menschen zunehmend im Lebensraum der Elefanten siedeln, zerstören diese mehr und mehr Felder und Häuser der Bewohner. Einige werden auch von Wilderern getötet, die es auf ihre Stoßzähne abgesehen haben. Insgesamt starben im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben 369 Elefanten an nicht natürlichen Ursachen. Nach der letzten Zählung vor zehn Jahren gibt es noch rund 6000 Elefanten auf Sri Lanka.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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