Panorama

Impfungen bereits begonnen Elfenbeinküste meldet Ebola-Ausbruch

In der Elfenbeinküste ist seit 1994 kein Ebola-Fall mehr aufgetreten.

In der Elfenbeinküste ist seit 1994 kein Ebola-Fall mehr aufgetreten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Obwohl zwei Nachbarländer in den letzten Jahren von heftigen Ebola-Epidemien betroffen waren, verzeichnet die Elfenbeinküste seit 1994 keine Infektionen mehr. Mehr als 25 Jahre lang kommt das Land ohne einen Fall aus - bis ein 18-jähriges Mädchen mit der Krankheit aus Guinea einreist.

Im westafrikanischen Land Elfenbeinküste ist erstmals seit 1994 wieder eine Ebola-Infektion festgestellt worden. Der Fall wurde aus der ivorischen Wirtschaftsmetropole Abidjan gemeldet, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte. Das Auftreten der Infektion in der Vier-Millionen-Einwohner-Metropole sei "extrem besorgniserregend", erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. Allerdings verfüge der Kontinent über Kenntnisse und Mittel gegen Ebola und die Elfenbeinküste könne davon profitieren.

Die positive Probe stammte von einer 18-Jährigen, die aus dem Nachbarland Guinea einreiste, wie der ivorische Gesundheitsminister Pierre Demba dem staatlichen Fernsehsender RTI sagte. Sie sei auf dem Landweg aus Labé in Guinea in die Elfenbeinküste gekommen und am 11. August eingetroffen.

Es handele sich um "einen isolierten und eingeschleppten Fall", sagte der Minister. Die Patientin sei in einem Zentrum für hochansteckende Krankheiten in Treichville im Bezirk Abidjan isoliert worden, ihre Kontakte würden zurückverfolgt.

Guinea erklärte Ebola-Epidemie für beendet

Erst am 19. Juni hatten Guinea und die WHO die zweite Ebola-Epidemie des Landes offiziell für beendet erklärt. Der Ursprung der Infektion soll nun genauer untersucht werden. Laut WHO gibt es bislang keinen Hinweis, dass der Fall in der Elfenbeinküste mit dem jüngsten epidemischen Ebola-Ausbruch in Guinea zusammenhängt.

Mittlerweile besteht die Möglichkeit einer Impfung gegen Ebola. Gesundheitsminister Demba erklärte, sein Land verfüge über den Impfstoff. Es werde nun gezielt geimpft, vorrangig das Gesundheitspersonal sowie die Sicherheitskräfte an den Grenzen der Elfenbeinküste. Am Nachmittag hieß es von Seiten der Gesundheitsbehörden, die Impfungen hätten begonnen. Die WHO erklärte ihrerseits, sie habe den Behörden in der Elfenbeinküste 5000 Dosen des Ebola-Vakzins übergeben.

Die Elfenbeinküste grenzt an Guinea und Liberia, die 2014 und 2016 unter schweren Ebola-Epidemien zu leiden hatten. Dennoch war in der Elfenbeinküste seit 1994 kein Infektionsfall mehr festgestellt worden. Damals hatte sich ein Wissenschaftler bei Schimpansen angesteckt.

Ebola-Kranke leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Bei den bisherigen Ebola-Epidemien betrug die Todesrate laut WHO zwischen 25 und 90 Prozent.

Quelle: ntv.de, cls/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen