Mann springt in Panik von Balkon Erde bebt im Nordwesten der Türkei - 35 Verletzte
23.11.2022, 08:40 Uhr
Das Beben war bis ins 170 Kilometer entfernte Istanbul spürbar.
(Foto: picture alliance / AA)
Mit einer Stärke von 6,1 erschüttert ein schweres Erbeben mehrere Regionen im Nordwesten der Türkei. In Panik laufen Einwohner aus ihren Häusern und suchen Zuflucht auf offenen Plätzen. Mindestens 35 Menschen werden verletzt.
Bei einem Erdbeben im Nordwesten der Türkei sind Dutzende Menschen verletzt worden. Wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca bei Twitter mitteilte, wurden mindestens 35 Verletzte gezählt. Das Beben, das laut der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,1 hatte, hatte am frühen Morgen die Provinz Düzce etwa 170 Kilometer östlich von Istanbul erschüttert.
Wie der türkische Innenminister Süleyman Soylu bei Twitter mitteilte, gibt es bislang keine Berichte über Todesopfer. Koca schrieb, von den 35 Verletzten seien allein 32 in Düzce, einer in Istanbul und die beiden anderen in den nahe gelegenen Provinzen Bolu und Zonguldak registriert worden. Soylu sagte, ein Schwerverletzter sei in Panik von einem Balkon gesprungen.
Das Beben war auch in Istanbul stark zu spüren. Auf Bildern sind Menschen zu sehen, die in Decken gehüllt vor ihren Häusern sitzen. Manche breiteten auch Decken auf dem Boden aus und zündeten Feuer an, um sich zu wärmen. "Wir wurden von einem großen Lärm und Erschütterungen geweckt", sagte Fatma Colak aus Düzce. "Wir liefen in Panik aus unseren Häusern und jetzt warten wir draußen."
Noch rund 70 Nachbeben registriert
Nach dem ersten Erdstoß gab es nach Angaben von Innenminister Soylu noch 70 Nachbeben. Soylu sagte, dass es außer einigen zerstörten Scheunen zunächst keine Berichte über schwere Schäden oder eingestürzte Gebäude gegeben habe. Die türkische Katastrophenschutzbehörde meldete kontrollierte Stromabschaltungen in Düzce. Die Schulen in Düzce und in der Nachbarprovinz Sakarya bleiben geschlossen.
Die Türkei ist stark erdbebengefährdet. Im Januar 2020 waren bei einem Beben der Stärke 6,8 in der Provinz Elazig mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Im November 2020 erschütterte ein Beben der Stärke 7,0 in der Ägäis den Westen der Türkei und die griechische Insel Samos. Dabei kamen 116 Menschen ums Leben, 114 davon in der Türkei.
Quelle: ntv.de, lno/AFP