Panorama

Immer mehr Kinder ertrinken Erhalt von Bädern soll Leben retten

Im Jahr 2018 starben 38 Prozent mehr Kinder und Jugendliche bei Badeunfällen als im Vorjahr.

Im Jahr 2018 starben 38 Prozent mehr Kinder und Jugendliche bei Badeunfällen als im Vorjahr.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die bei tödlichen Badeunfällen sterben, steigt. Das liegt auch daran, dass immer weniger Grundschüler sicher schwimmen können. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft startet jetzt eine Petition, die das ändern soll.

Angesichts einer starken Zunahme tödlicher Badeunfälle bei Kindern und Jugendlichen fordert die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) den Erhalt von Schwimmbädern. Die DLRG startete dazu eine Online-Petition mit dem Ziel, die Schließungen von Schwimmbädern zu stoppen. Den Aufruf haben bereits mehr als 100.000 Menschen unterschrieben.

Die DLRG sieht ein großes Problem darin, dass immer mehr Schwimmbäder geschlossen werden. Dadurch gingen Gelegenheiten zum Schwimmenlernen verloren. Die Zahl der Grundschüler, die nicht sicher schwimmen können, sei nach repräsentativen Studien von 50 Prozent im Jahr 2010 auf 59 Prozent im Jahr 2017 gestiegen. Mit ihrer Online-Petition fordert die DLRG einen bundesweiten Masterplan zur Erhaltung der Bäder.

Mehr Badetote wegen heißem Sommer

Im vergangenen Jahr haben DLRG-Helfer 974 Menschen vor dem Ertrinken bewahrt. Das waren erheblich mehr als 2017, als 756 Menschen gerettet wurden. Die Zahl der Menschen, denen die Rettungsschwimmer zur Hilfe kommen, schwankt stark.

Zu der hohen Zahl der Notfälle wird im vergangenen Jahr auch der Hitzesommer beigetragen haben, der die Menschen an besonders vielen Tagen an Strände an der Küste oder an Badeseen gelockt hatte. Mindestens 504 Menschen kamen 2018 in Deutschland bei Badeunfällen ums Leben, hatte die DLRG bereits vermeldet. Das waren 100 mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der ertrunkenen Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren stieg 2018 um 38 Prozent. Unter den 71 Todesopfern dieser Altersgruppe waren 26 Kinder im Vor- und Grundschulalter. Besonders oft verunglückten beim Baden auch Asylbewerber. Im vergangenen Jahr starben 33 Geflüchtete, nach 23 im Vorjahr. Fast alle der Ertrunkenen waren Nichtschwimmer und zählten dementsprechend zu einer Risikogruppe.

Quelle: ntv.de, aeh/dpa

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