Panorama

Festnahme nach 20 Jahren Flucht Ermittler finden Mafiaboss bei Google Maps

Eine Abbildung auf Google Maps zeigte den Flüchtigen vor einem Obst- und Gemüsestand in der Kleinstadt Galapagar.

Eine Abbildung auf Google Maps zeigte den Flüchtigen vor einem Obst- und Gemüsestand in der Kleinstadt Galapagar.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Fast zwei Jahrzehnte wird ein Mafioso wegen Mord und Drogenhandels gesucht, dann entdecken Ermittler den Mann bei Google Maps. Unweit seines Standorts in Spanien stoßen sie auf ein Restaurant, das sizilianische Küche anbietet. Die Behörden schnappen zu, der flüchtige Mafiaboss ist erstaunt.

Italienische Fahnder haben einen sizilianischen Mafiaboss vor seiner Festnahme im Dezember auch dank des Internet-Kartendienstes von Google ausfindig gemacht. Die Ermittler hatten ihn auf einer Abbildung aus der spanischen Kleinstadt Galapagar entdeckt, die ihn vor einem Obst- und Gemüsestand zeigte, wie ein Sprecher der Anti-Mafia-Polizei Dia auf Nachfrage erklärte. Sie hatten ihn nach zwei Jahren Ermittlungsarbeit in dem Ort nahe Madrid vermutet. Am 17. Dezember griffen die spanischen Behörden zu.

Unweit des Geschäfts befand sich ein Restaurant, das sizilianische Küche als Highlight anbot - ein Hinweis für die Beamten. In den sozialen Medien postete das Lokal der Zeitung "La Repubblica" zufolge ein Foto des Kochs. An einer Narbe am Kinn erkannten die Ermittler, dass es sich um den Gesuchten handelte. Damit konnten sie schließlich die verpixelte Person auf der Google-Street-View-Abbildung identifizieren.

Der Mafioso war zuvor fast 20 Jahre auf der Flucht und wegen Mafiavereinigung, Mord und Drogenhandels gesucht worden. In Italien erwartet ihn nun eine lebenslange Freiheitsstrafe. Er gehörte zur sizilianischen Mafia Stidda, einer Gegenorganisation zur bekannteren Cosa Nostra.

Die Justiz hatte den Boss schon zeitweise hinter Gitter gebracht. Im Jahr 2002 floh er allerdings während Dreharbeiten aus dem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis Rebibbia in Rom. Dass ihn die Polizei schließlich in Spanien fand, überraschte ihn wohl. Dem Polizeisprecher zufolge gab er an, zehn Jahre lang nicht mit seiner Familie telefoniert zu haben.

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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