Nach Sechsfachmord in Rot am See Erneute Schüsse lösen Großeinsatz aus
25.01.2020, 14:00 Uhr
Während der Ort nach einem Sechsfachmord noch unter Schock steht, kommt es in Rot am See zu einem erneuten Zwischenfall. Anwohner melden Schüsse. Ein Verdächtiger verbarrikadiert sich in einer Wohnung. Spezialkräfte der Polizei können den Mann festnehmen.
Einen Tag nach dem blutigen Familiendrama in Rot am See mit sechs Toten und zwei Verletzten ist die Polizei erneut mit starken Kräften ausgerückt. Laut Polizei ging am Vormittag um 10.45 Uhr eine Meldung zu Schüssen in dem Ort ein. Nach dem Eintreffen bei einer Wohnung stellte die Polizei nach eigenen Angaben fest, dass sich ein Verdächtiger verbarrikadiert hatte. Schließlich habe ein Spezialeinsatzkommando den Mann unverletzt festnehmen können.
Einen Zusammenhang zu dem Verbrechen am Vortag gebe es nicht. Der Mann habe sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand befunden und wurde in eine Spezialklinik gebracht, teilte die Polizei am späten Nachmittag mit. Hintergrund der Tat könnte nach dpa-Informationen der drohende Verlust der Wohnung des polizeibekannten Mannes sein. Bei der Durchsuchung der Wohnung seien Schreckschuss- und Druckluftwaffen gefunden worden. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand.
Am Freitagmittag soll ein 26-Jähriger in Rot am See seinen Vater, seine Mutter und vier weitere Verwandte erschossen zu haben. Zwei Personen wurden durch Schüsse verletzt. Nach Erkenntnissen der Ermittler habe der Sportschütze seine Opfer mit einer Pistole getötet. Anschließend meldete er sich selbst bei der Polizei. Beamte nahmen den Verdächtigen kurze Zeit später in Tatortnähe fest. Der mutmaßliche Schütze hatte laut Polizei bei seinem Anruf auf der Wache keinen Grund für seine Tat genannt. Der Deutsche habe eine Waffenbesitzkarte gehabt und selbst in dem Haus gelebt, in dem er die Tat verübt habe. Auch einige der Opfer hätten in dem Gebäude gewohnt. Der 26-Jährige kam am Nachmittag in Untersuchungshaft. Der zuständige Ermittlungsrichter Haftbefehl erließ gegen den 26-Jährigen einen Haftbefehl.
Quelle: ntv.de, mbo/jpe/dpa