Die Wetterwoche im SchnellcheckErst viel Sonne, dann Unwetterpotenzial

Zwei Hochs ist das Ausnahmewetter zu Wochenbeginn zu verdanken. Durch die trockenen Temperaturen bleibt die Waldbrandgefahr im Osten jedoch sehr hoch, warnt n-tv Meteorologe Björn Alexander. Erst zum Wochenende entspanne ein Temperatursturz die Situation.
Mit "Katharina" und "Leonore" sorgen gleich zwei Hochs derzeit für eine verkehrte Welt in der europäischen Wetterküche. In Deutschland klettern die Quecksilbersäulen der 25 Grad-Marke entgegen während es auf Mallorca gerade mal 15 Grad sind. Zudem zieren dichte Wolken und Regenschauer sowie ein teils stürmischer Wind das momentan eher herbstliche Ambiente auf den Balearen und lassen den mitteleuropäischen Sonnenzauber noch ein wenig heller strahlen. Abgerundet wird unser österliches Ausnahmewetter von der Tatsache, dass auch der Ostermontag nochmals ähnlich traumhaft verläuft wie die Tage zuvor. Mehr Sonne geht einfach nicht und das erlebt man definitiv nicht allzu oft im Leben. Zuletzt gab es das vor über 30 Jahren.
Ganz so lange ist der letzte Regen natürlich noch nicht her. Doch für den Regen wird es endlich mal wieder Zeit. Die Waldbrandgefahr hat in den Regionen von der Lüneburger Heide bis an Oder und Neiße recht verbreitet die höchste Gefahrenstufe 5 von 5 erreicht. Auch in Bayern gilt diese punktuell bereits. Ansonsten ist es häufig Stufe 3 bis 4. Also eine insgesamt recht angespannte Situation, die sich ebenfalls auf den zum Teil knochentrockenen Feldern widerspiegelt.
Und dabei werden auch direkt Erinnerungen an ein Ereignis wach, das sich am 08. April 2011 ereignete und das acht Menschen das Leben kostete: Ein Staubsturm nämlich, der zu einer Massenkarambolage führte. Verursacht einerseits eben durch eine sehr trockene Witterungsphase und die im Frühjahr zwischenzeitlich brach liegenden Felder. Andererseits blies ein kräftiger Wind. Und auch jetzt bahnt sich besonders für den Dienstag eine ähnliche Gemengelage an, die die Entstehung von Staubstürmen begünstigen kann - vor allem auf größeren, brach liegenden Feldern.
Ab Mittwoch geht die Trockenheit dann aber immer häufiger zu Ende. Zwar ist es nicht der flächendeckende Dauerregen. Aber die Schauer werden immer häufiger und können teilweise von Blitz und Donner begleitet sein. Die Temperaturen bringen es hierbei noch auf bis zu 28 Grad, bevor zum Wochenende der große Absturz folgt und es rund 10 Grad kälter wird. Anschließend macht sich der Sommer dann in unseren Breiten ziemlich rar, so dass auch der Trend in Richtung Mai eher wechselhaft und kühl ist. Kurzum: Wir sollten den noch verbleibenden April-Sommer nutzen, bevor die Mai-Kühle naht. Hier die Details:
Ostermontag
Ein weiterer Tag aus der Kategorie Traumwetter. Verbreitet scheint die Sonne bei rund 20 Grad im Osten und bis zu sommerlichen 27 Grad am Rhein. Das eher unlustige Tief, welches nicht nur den Balearen, sondern generell den Urlaubern in Spanien und Portugal zu schaffen macht, schickt ein wenig Saharastaub in den Südwesten Deutschlands. Hier lohnt sich dann auf jeden Fall mal der Blick auf den Sonnenuntergang. Denn der könnte mit den Staubteilchen in der Atmosphäre schon ziemlich gut aussehen.
Dienstag
Der Wind frischt im Norden und Osten mitunter stark bis stürmisch auf. Bei den trockenen Böden könnte das im Osten stellenweise eine ziemlich staubige Angelegenheit werden. Allerdings sind damit in Sachsen und Brandenburg auch mal ein paar Tropfen Regen möglich. Viel ist es aber nicht, so dass die Waldbrandgefahr hier zunächst hoch bis sehr hoch bleibt. Insgesamt wird der Dienstag mit maximal noch 25 Grad etwas weniger warm.
Mittwoch und Donnerstag
Der Wind dreht auf Südost und damit gelangt sommerliche Mittelmeerluft besonders in die Osthälfte. Von Hamburg bis München steigen die Temperaturen verbreitet auf sonnige 25 bis 28 Grad. Der Westen wird dagegen von einem Tief bei den Britischen Inseln bedrängt. Das sorgt am Mittwoch vom Schwarzwald bis hoch ins Emsland für erste sommerliche Gewitter mit örtlichem Unwetterpotenzial. Der Donnerstag wird aber auch im Westen zunächst recht schön, bevor sich von Frankreich her ein Gewittertief auf den Weg nach Deutschland macht. Auch hierbei sind Unwetter nicht ganz auszuschließen.
Freitag und am Wochenende
Das Gewittertief vertreibt die im Osten liegende Sommerluft und damit verabschiedet sich der Sommer bis auf weiteres. Gleichzeitig etabliert sich ein weiteres Tiefdruckgebiet über Westeuropa. Das sorgt am Wochenende deutschlandweit für unbeständige Aussichten mit weiteren Regengüssen. Dadurch entspannen sich aber natürlich die Waldbrandgefahr und die Trockensituation auf den Feldern. Und auch die Allergiker gegen Birkenpollen dürfen endlich mal wieder aufatmen. Die Kehrseite der Medaille: Der Temperatursturz um rund 10 Grad lässt maximal noch Höchstwerte zwischen 10 und 18 Grad zu.