Todesfall vor der Eröffnung Erster Tag des Oktoberfests - schon 280 Menschen in Behandlung
20.09.2025, 18:59 Uhr Artikel anhören
16 Tage lang werden Besucher aus München, Deutschland und der ganzen Welt auf der Theresienwiese erwartet.
(Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)
Um die sechs Millionen Menschen feiern jährlich das weltweit größte Volksfest in München: Das Oktoberfest startet - bei bestem Wetter. Für viele ist die Spätsommer-Hitze zu viel des Guten, sie bekommen Hilfe vom Rettungsdienst.
Die Hitze hat Wiesnbesuchern beim Start des 190. Münchner Oktoberfestes zu schaffen gemacht. Am Nachmittag meldete der Rettungsdienst mehr als 280 Behandlungen - allerdings war zumeist nicht zu hoher Alkoholkonsum die Ursache. Vor allem die Hitze sorgte für gesundheitliche Probleme. Laut Deutschem Wetterdienst wurde am Nachmittag am Messpunkt Theresienwiese eine rekordverdächtige Temperatur von 31 Grad registriert.
Die Aicher Ambulanz, verantwortlich für den Rettungsdienst auf der Wiesn, teilte mit: "Kreislaufprobleme von Jung bis Alt." Die jüngste Patientin war den Angaben zufolge erst 11 Jahre alt und wurde von ihrem Vater mit Kreislaufproblemen zum Servicepoint gebracht. Die älteste Patientin war 72 Jahre alt und sei ebenfalls aufgrund des warmen Wetters kollabiert. Ihr Ehemann habe über den Notruf die Rettungskräfte verständigt.
Auf verschiedene Weisen versuchten sich die Wiesngäste etwas Abkühlung zu verschaffen: Viele fächerten sich in den Zelten mit Speisekarten Luft zu oder nutzten auch Fächer. Draußen spannten viele Besucherinnen und Besucher Schirme auf, um sich gegen die Sonnenstrahlen zu schützen. Bei den Außenplätzen der Festzelte waren die Tische und Bänke unter Sonnenschirmen besonders gefragt.
"Puh, ist das warm"
Das hochsommerliche Wetter ist aber am Wochenanfang auch auf dem Oktoberfest vorbei: Für Montag rechnen die Wetterexperten mit einem Wetterumschwung in Bayern. Es soll regnen und es wird wieder kühler. Die Höchsttemperaturen sollen nur noch zwischen 12 Grad im Vogtland und 18 Grad im Chiemgau liegen.
Er habe so geschwitzt an seinen Händen, dass er gedacht habe, der Schlegel falle ihm aus der Hand, sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter dem Bayerischen Rundfunk, nachdem er trotz aller Widrigkeiten routiniert mit zwei Schlägen das erste Fass angezapft hat. "Es war echt anstrengend heute, viel mehr als in den vergangenen Jahren."
"Puh, ist das warm", entfuhr es auch dem bierzelterprobten bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, als er die Anzapfboxe im Schottenhamel-Zelt betritt. Doch Abkühlung nahte schnell: Wie es seit Jahrzehnten Tradition ist, bekam der bayerische Ministerpräsident auch 2025 die erste Maß. "Die Wiesn ist die beste Form, gegen die Krisen der Welt anzukämpfen. Einfach Auszeit, ein bisschen Lebensfreude, Kraft tanken", sagte Söder, der von einem "Moment der Friedlichkeit" sprach.
Todesfall bei Oktoberfest
Doch der Start des Oktoberfestes wurde von einem tragischen Todesfall überschattet: Noch vor der Eröffnung starb eine 70 Jahre alte Frau im Bereich der Schausteller-Wohnwagen. Am Morgen ging ein Notruf bei den Einsatzkräften ein, wie Aicher Ambulanz mitteilte. Ein Einsatzteam war schnell vor Ort und begann mit der Reanimation. Diese blieb den Angaben zufolge erfolglos - die Frau starb am Ort des Geschehens. Ein Kriseninterventionsteam übernahm die Betreuung der Angehörigen.
Am späten Nachmittag dann der erste Fall von zu viel Alkohol: Ein 18-jähriger Mann aus dem US-Bundesstaat Arizona sei von einem Trageteam zur Sanitätswache gebracht worden, teilte die Ambulanz mit. 2,9 Promille habe die Messung ergeben.
16 Tage lang, bis zum 5. Oktober, werden Besucher aus München, dem Umland, Deutschland und der ganzen Welt erwartet, um in den großen Bierzelten zu feiern, Riesenrad oder Wilde Maus zu fahren. Mehr als sechs Millionen sind es üblicherweise pro Jahr. Der Rekord liegt bei über sieben Millionen.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa