Tropensturm zieht nach Norden "Eta" kündigt sich an: Stromausfall in Florida
09.11.2020, 09:39 Uhr
Noch lässt es sich am Strand von Miami spazieren gehen. Doch schon in wenigen Stunden könnte das unmöglich werden.
(Foto: AP)
Nach seinem zerstörerischen Weg über Mittelamerika erreicht Tropensturm "Eta" nun die Küste Floridas. Mit Windgeschwindigkeiten von 100 Kilometern pro Stunde verursacht er auch hier schon erste Überschwemmungen und Stromausfälle. In Teilen des US-Staates gilt der Notstand.
Der Tropensturm "Eta" bedroht jetzt Teile des US-Bundesstaates Florida. Das US-Hurrikanzentrum in Miami warnte vor schweren Regenfällen und lebensgefährlichen Überflutungen in Teilen des Südostens der Halbinsel. Gegen 4 Uhr (MEZ) lag das Zentrum des Sturms rund 60 Kilometer östlich von Marathon, einem Teil der Keys, der Inselkette an der Südspitze Floridas. Mit Windgeschwindigkeiten von 100 Kilometern pro Stunde zog er nordwestwärts Richtung Festland.
Erste Auswirkungen des Sturms machten sich in Florida bereits bemerkbar. Vorboten von "Eta" waren heftige Winde und Regenfälle. Als Folge fiel nach Angaben des regionalen Versorgers Florida Power & Light in Zehntausenden Haushalten der Strom aus. In Miami und Fort Lauderdale kam es auch bereits zu vereinzelten Überschwemmungen, wie Fernsehbilder zeigten.
Die Meteorologen erwarten, dass der Sturm bei seiner Annäherung an Florida weiter anschwellen und Hurrikan-Stärke erreichen wird. Ein Tropensturm gilt als Hurrikan, wenn seine Windgeschwindigkeiten 120 Kilometer pro Stunde erreichen. Das NHC warnte vor gefährlichen Sturzfluten und Windböen. Das Hurrikan-Zentrum sagte voraus, dass "Eta" bis zum Montagmorgen (Ortszeit) die Inselkette Florida Keys an der Südspitze des Bundesstaats erreicht.
Zerstörerische Kraft
Für den Süden von Florida hatte Gouverneur Ron DeSantis bereits am Samstag den Notstand ausgerufen. Coronavirus-Testzentren wurden vorübergehend geschlossen, die Behörden öffneten Notunterkünfte. Auf den Florida Keys sollen die Schulen am Montag geschlossen bleiben.
Am Sonntag war "Eta" mit heftigen Regenfällen über Kuba gezogen. Das genaue Ausmaß der Schäden in den am stärksten betroffenen Provinzen Sancti Spíritus, Ciego de Ávila und Granma ist bislang noch nicht bekannt.
In Mittelamerika war "Eta" am Dienstag voriger Woche als Hurrikan auf die Küste Nicaraguas getroffen. Später schwächte er sich zu einem Tropensturm (weniger als 118 Kilometer pro Stunde) ab. Wegen Überschwemmungen und Erdrutschen kamen nach Schätzungen in Mittelamerika und Mexiko mehr als 200 Menschen ums Leben.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP