25 Festnahmen in 19 Ländern Europol hebt Bande aus, die Kinder-Missbrauch mit KI verbreitet
28.02.2025, 15:04 Uhr Artikel anhören
Pornografie wird längst auch mit KI produziert.
(Foto: IMAGO/Bihlmayerfotografie)
KI-generiertes Material zum sexuellen Missbrauch von Kindern ist laut Europol leicht herzustellen und deswegen weitverbreitet. Internationalen Ermittlern gelingt nun ein Schlag gegen eine Verbrecherbande. Die Nutzer kommen aus der ganzen Welt.
Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol eine Verbrecherbande ausgehoben, die online Bilder vom sexuellen Missbrauch von Kindern verbreitete. Die Bilder und Videos waren mit Künstlicher Intelligenz (KI) produziert worden, wie Europol in Den Haag mitteilte.
Unter Führung von Dänemark griffen die Ermittler in 19 Ländern zu und nahmen 25 Verdächtige fest. Weitere Festnahmen würden folgen, teilte die europäische Polizeibehörde mit. 33 Häuser wurden demnach durchsucht und 173 Computer beschlagnahmt. Auch Ermittler in mehreren deutschen Bundesländern waren beteiligt.
Der Hauptverdächtige ist Europol zufolge ein Däne, der bereits im November 2024 festgenommen worden war. Er betrieb die Online-Plattform, auf der er das von ihm mithilfe von KI produzierte Material verbreitete. Weltweit konnten Nutzer Mitglied der Plattform werden und den sexuellen Missbrauch von Kindern sehen.
Kinderfotos mithilfe von KI verändert
Die Aktion mit dem Namen "Operation Cumberland" ist nach Angaben von Europol einer der ersten Fälle mit KI-generiertem Material zum sexuellen Missbrauch von Kindern. Die Ermittlungen bei diesen Verbrechen seien sehr schwierig. Die Bilder seien sehr einfach herzustellen, sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle. "Das trägt zur Zunahme von Bildmaterial mit sexuellem Missbrauch von Kindern bei". Für Ermittler werde es allein schon durch die Fülle des Materials immer schwieriger, Täter oder Opfer zu identifizieren.
Der sexuelle Missbrauch von Kindern online ist Europol zufolge eine der bedrohlichsten Formen des Cybercrimes in der EU. Die KI-Modelle seien inzwischen so weit entwickelt, dass die Bilder kaum von echten zu unterscheiden seien.
Mithilfe von KI können Europol zufolge die Kinder künstlich geschaffen werden. Aber KI werde auch genutzt, um Fotos von lebenden Kindern zu verändern und für Szenen vom sexuellen Missbrauch zu nutzen. Mit diesen Aufnahmen würden Kinder und Jugendliche auch erpresst.
Quelle: ntv.de, ara/dpa