35 Krampfanfälle in zehn Jahren Experten nehmen E-Zigarette erneut ins Visier
04.04.2019, 15:50 Uhr
Kann das Rauchen von E-Zigaretten Krampfanfälle auslösen? Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat einen Anfangsverdacht in diese Richtung.
(Foto: imago/PhotoAlto)
In den USA gibt es neue Diskussionen über die Verträglichkeit von E-Zigaretten. Es gab einige Fälle, in denen Nutzer Krämpfe bekamen. Experten prüfen nun, ob es da einen Zusammenhang gibt.
Die US-Gesundheitsbehörde FDA prüft, ob das Rauchen von E-Zigaretten zu Krampfanfällen führen könnte. Derzeit würden 35 Fälle aus den Jahren 2010 bis 2019 untersucht, in denen der Gebrauch solche Anfälle ausgelöst haben soll. Betroffen waren demnach vor allem junge Menschen. "Auch wenn 35 Fälle nicht viel scheinen mögen im Vergleich zur Gesamtzahl der Menschen, die E-Zigaretten nutzen, sind wir gleichwohl besorgt über die berichteten Fälle", schrieb die FDA.
Noch ist aber unklar, ob es diesen Zusammenhang überhaupt gibt, hieß es weiter. "Die Berichte liefern auch nicht genügend Details, um ein klares Muster oder Ursachen für diese Vorfälle zu ermitteln." Die Anfälle seien sowohl bei erstmaligen als auch bei erfahrenen Konsumenten aufgetreten. Man hoffe darauf, dass sich nun noch mehr mögliche Betroffene meldeten.
Anfälle oder Krämpfe seien bekannte Nebenwirkungen von Nikotinvergiftungen, so die FDA. In Deutschland sei bisher kein solcher Fall bekanntgeworden, sagte Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.
In EU Dosis nicht so hoch
Die Situation in den USA sei auch eine andere: Dort seien Kapseln mit gut 50 Milligramm Nikotin pro Milliliter erhältlich, in den EU-Mitgliedstaaten hingegen dürften E-Liquids maximal 20 Milligramm Nikotin pro Milliliter enthalten. Auch Schaller betont, dass sich aus den Fällen in den USA zunächst nur ein erster Verdacht ergeben habe, der nun weiter zu prüfen sei.
In Deutschland wird seit Jahren über mögliche Gefahren von E-Zigaretten diskutiert. Die einen sehen in ihnen eine gute Möglichkeit mit dem Rauchen von normalen Tabakzigaretten aufzuhören. Andere verweisen darauf, dass auch die E-Zigaretten Gesundheitsgefahren aufweisen, wenn auch deutlich geringere als herkömmliche Glimmstengel. Manche befürchten auch, dass die E-Zigaretten die Hemmschwelle fürs Rauchen senken könnten.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa