Handy-App kündigt Katastrophe anFalscher Erdbebenalarm erschreckt Tokio

Eine Katastrophenwarn-App auf dem Smartphone kann Leben retten. Sie kann aber auch Menschen grundlos in Panik versetzen. So geschehen heute in Tokio, wo Millionen Japaner vor einem Beben gewarnt wurden, das es glücklicherweise nicht gab.
Ein versehentlich versandter Erdbebenalarm für Tokio hat unzähligen Nutzern einer beliebten Warn-App einen gehörigen Schrecken eingejagt. Der japanische Wetterdienst hatte die Falschmeldung über ein für kurz nach 17.00 Uhr (10.00 Uhr MESZ) erwartetes Beben der Stärke 9,1 veröffentlicht und dann sofort wieder zurückgezogen, als er den Irrtum bemerkte. Für Nutzer der Katastrophenwarn-App Yurekuru aber kam der Rückzieher zu spät.
Mit dem Hinweis "Erdbeben! Erdbeben!" wurden sie auf die bevorstehende Katastrophe für Tokio vorbereitet, während andere Apps still blieben. "Ich sah die Warnung und hatte schon den Tod vor meinen Augen", twitterte ein Nutzer. Ein anderer erklärte, "Okay, es war eine Falschmeldung, aber sie hat mich zu Tode erschreckt." Nach Angaben des Betreibers von Yurekuru haben mindestens fünf Millionen Menschen die Warn-App auf ihr Handy geladen.
Laut Wetterdienst stammten die Daten von einem Erdbebenmessgerät östlich von Tokio. Wie sie auf den Draht gerieten, soll nun untersucht werden. Seit dem Seebeben der Stärke 9, das im März 2011 die Tsunami- und Atomkatastrophe von Fukushima ausgelöst hatte, sind Warn-Apps in Japan sehr beliebt.