Panorama

Seit 36 Jahren vermisste Orlandi Familie fordert Graböffnung im Vatikan

Die Familie von Emanuela Orlandi fordert die Öffnung eines Grabes auf dem Campo Santo Teutonico.

Die Familie von Emanuela Orlandi fordert die Öffnung eines Grabes auf dem Campo Santo Teutonico.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Familie der seit Jahrzehnten verschwundenen Emanuela Orlandi hat eine Vermutung, wo das Mädchen sein könnte. Nun fordert sie die Öffnung des Grabes einer Adelsfamilie auf einem alten Pilgerfriedhof im Vatikan.

Im Fall eines vor 36 Jahren verschwundenen Mädchens haben Angehörige den Vatikan aufgefordert, ein Grab auf dem uralten deutschen Pilgerfriedhof beim Petersdom zu öffnen. Vergangenen Sommer habe es einen Hinweis gegeben, demzufolge Emanuela Orlandi auf dem Campo Santo Teutonico innerhalb der Vatikan-Mauern begraben worden sein könnte, sagte die Rechtsanwältin der Familie, Laura Sgrò, der Tageszeitung "Corriere della Sera".

Eine Inschrift des Grabs ist dem Blatt zufolge Angehörigen der Adelsfamilie der Hohenlohe gewidmet. Vatikan-Sprecher Alessandro Gisotti bestätigte, dass Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin einen Brief der Familie erhalten habe. Die darin enthaltenen Forderungen würden nun geprüft, erklärte Gisotti.

Die damals 15-jährige Orlandi verschwand 1983. Die Tochter eines Vatikan-Hofdieners war nach der Musikschule nicht mehr nach Hause gekommen. Bis heute ist unklar, was mit der vatikanischen Staatsbürgerin passierte. Deshalb ranken sich seit Jahrzehnten Gerüchte und Verschwörungstheorien um den Fall. Im Herbst vergangenen Jahres waren in einem Vatikan-Gebäude Knochen gefunden worden. Schnell wurde von italienischen Medien eine Verbindung zu dem ungelösten Vermisstenfall hergestellt. Untersuchungen ergaben aber, dass diese Knochen viel älter waren.

Quelle: ntv.de, psa/dpa

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