Panorama

Gesicht der Pandemie in den USA Fauci zieht sich als Bidens Chefvirologe zurück

Ab Dezember muss US-Präsident Biden auf ihn verzichten: Anthony Fauci hat andere Pläne.

Ab Dezember muss US-Präsident Biden auf ihn verzichten: Anthony Fauci hat andere Pläne.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Während der Corona-Pandemie kämpft der US-Infektiologe Fauci nicht nur gegen das Virus, sondern auch gegen den Populismus des damaligen Präsidenten Trump. Nun kündigt der 81-Jährige seinen Rückzug an. Allerdings will er noch nicht in Rente gehen.

Der oberste Corona-Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, hat seinen Rückzug für Dezember angekündigt. Er werde seine Ämter als Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) und als medizinischer Chefberater des Präsidenten niederlegen, erklärte Fauci. Er werde "das nächste Kapitel seiner Karriere" aufschlagen, ergänzte der 81-Jährige. "Ich gehe nicht in Rente." Konkretere Angaben machte er nicht.

Biden drückte Fauci in einer Erklärung des Weißen Hauses seinen "tiefsten Dank" aus. Dank Faucis Beitrag zur öffentlichen Gesundheit seien "Leben hier in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt gerettet worden", erklärte der Präsident. "Ich weiß, dass das amerikanische Volk und die ganze Welt weiterhin von Dr. Faucis Fachwissen profitieren werden, egal, was er als nächstes tut."

Arbeitete unter sieben US-Präsidenten

Fauci hatte im Juli eigentlich angegeben, seine Stellung mit dem Ende der Präsidentschaft Bidens im Januar 2025 aufgeben zu wollen. Biden hatte Fauci nach seinem Einzug ins Weiße Haus im Januar 2021 zu seinem "obersten medizinischen Berater" im Kampf gegen die Corona-Pandemie gemacht. Der seit 38 Jahren als NIAID-Direktor tätige Mediziner und Forscher hatte schon unter Bidens Vorgänger Donald Trump dem Corona-Krisenstab der Regierung angehört.

Mit seiner großen Expertise und seinen ungeschminkten Einschätzungen zur Pandemie erwarb Fauci sich in der Öffentlichkeit große Anerkennung und wurde regelrecht zu einer Kultfigur. Zugleich zog er sich immer wieder den Unmut Trumps zu, der die Gefahr durch das Coronavirus lange Zeit kleinredete. Fauci wurde auch von rechten Kreisen angefeindet und musste unter Polizeischutz gestellt werden. Auch weil er Trump trotzte, wurde Fauci zu Amerikas Gesicht im Kampf gegen die Pandemie.

Der renommierte Wissenschaftler leitet das Nationale Institut für Infektionskrankheiten seit 38 Jahren und arbeitete unter insgesamt sieben US-Präsidenten. Er gilt seit Jahrzehnten als einer der herausragenden Experten für Infektionskrankheiten in den USA.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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