Panorama

"Bleib beim Kochen, Mann"Fernsehkoch für Corona-Heil-Rezepte bestraft

25.04.2020, 10:08 Uhr
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Zugegeben, so sah das australische Maschinchen nicht aus. Aber gedampft hat es wohl auch. (Foto: imago/Westend61)

Für fast 14.000 Euro bewirbt ein australischer Fernsehkoch eine Maschine, die Gerichte zubereiten kann. Pete Evans verspricht, sein Gerät könne auch bei der Behandlung von Corona helfen. Die Behörden sehen das anders und auch der Ärztechef hat einen guten Rat.

Ein australischer Fernsehkoch ist zu einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet knapp 14.000 Euro verurteilt worden. Grund ist seine Werbung für eine "Licht-Maschine", die angeblich bei der Behandlung von Covid-19 helfen können soll. Der "BioCharger", der wie eine Kreuzung zwischen einem Küchenmixer und einer Lavalampe aussieht, enthalte "rund tausend verschiedene Rezepte, darunter einige für das Wuhan-Coronavirus", sagte Fernsehkoch Pete Evans in einem Facebook-Livevideo.

Die australische Zulassungsstelle für Therapiegeräte (TGA) erklärte, Evans' Behauptung sei "offensichtlich unbegründet". Zahlreiche Zuschauer seines Livestreams hätten sich über seine Äußerung beschwert. "Jede Behauptung in Bezug auf Covid-19 ist sehr besorgniserregend", kritisierte die TGA.

Der Vorsitzende des australischen Ärzteverbandes begrüßte das Gerichtsurteil und forderte die Australier auf, den zweifelhaften Rat des Promi-Kochs zu ignorieren: "Diese 'Licht-Maschine' tut nichts, außer Ihr Portemonnaie zu erleichtern", warnte Harry Nespolon. An Evans gewandt fügte er hinzu: "Bleib beim Kochen, Mann."

Der "BioCharger" wird zum Preis von umgerechnet rund 14.000 Euro pro Stück angeboten. Die Herstellerfirma beschreibt das Gerät als "Energie-Revitalisierungs-Plattform". Die australischen Kollegen haben hier noch ein Foto von der inzwischen wohl abgeschalteten Verkaufsseite gesichert.

Fernsehkoch Evans war in der Vergangenheit bereits mehrfach mit fragwürdigen Gesundheitstipps aufgefallen. So empfiehlt er die Steinzeit-Diät für die Behandlung zahlreicher Krankheiten, hält Knochen-Brühe für einen guten Ersatz für Baby-Milchpulver und behauptet, Fluorid im Trinkwasser sei giftig.

Quelle: jwu/AFP

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