Panorama

Assistent unter VerdachtFestnahme nach Mord an Tech-Millionär

18.07.2020, 04:51 Uhr
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Der 21-jährige frühere Assistent hatte hohe Schulden bei seinem ehemaligen Chef. (Foto: AP)

Ein New Yorker Selfmade-Millionär wird tot in seiner Wohnung gefunden, seine Leiche zerstückelt, die Einzelteile in Plastiktüten gestopft. Der Hintergrund des grausamen Verbrechens könnte recht banal sein.

Der brutale Mord an einem 33 Jahre alten Technologie-Unternehmer in New York scheint nur wenige Tage nach dem Fund seiner wohl mit einer elektrischen Säge zerstückelten Leiche aufgeklärt. Der 21 Jahre alte frühere Assistent des Opfers sei festgenommen worden und werde wegen Mordes angeklagt, sagte Rodney Harrison von der New Yorker Polizei. Der Mann sei vormals für die Finanzen und persönlichen Angelegenheiten des Opfers zuständig gewesen. Er habe seinem früheren Arbeitgeber "eine signifikante Geldsumme" geschuldet. Der Fall hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt.

Der Leichnam des Opfers war Anfang der Woche von dessen Cousine in der Luxuswohnung des Mannes in einem Szene-Stadtteil im Süden Manhattans gefunden worden. Die Cousine wollte Medienberichten zufolge nach dem Rechten sehen, weil sie länger nichts mehr von ihm gehört hatte. In der Wohnung fand sie die zerstückelte Leiche - mehrere Körperteile waren in große Plastiktüten gestopft - und rief die Polizei. Eine elektrische Säge lag noch per Kabel mit einer Steckdose verbunden in der Nähe der Leiche.

Der mutmaßliche Täter sei seinem Opfer am Montag mit dem Aufzug in die Wohnung gefolgt, hieß es nun von der NYPD. Mit einer Elektroschockpistole habe er ihn außer Gefecht gesetzt und ihn dann angegriffen. Dem Gerichtsmediziner zufolge starb das Opfer aufgrund zahlreicher Stichwunden an Hals und Oberkörper. Danach wollte der mutmaßliche Täter Medienberichten zufolge wohl die Spuren seiner Tat beseitigen und kaufte dafür extra noch Reinigungsprodukte. Möglicherweise störte ihn aber der Besuch der Cousine am Dienstag und er verschwand durch den Hintereingang der Wohnung. Drei Tage später wurde er in der nicht weit entfernt gelegenen Wohnung einer Freundin festgenommen.

Der Mann habe mehrere Jahre lang für das Opfer gearbeitet, hieß es. Nachdem der Technologie-Unternehmer merkte, dass er ihm rund 90.000 Dollar gestohlen hatte, feuerte er ihn - zeigte die Tat aber nicht an und setzte einen Rückzahlungsplan auf.

"Wir sind tief traurig, über den plötzlichen und tragischen Tod unseres Gründers informieren zu müssen", hatte Gokada, das StartUp des Unternehmers, das Motorradfahrten vor allem in Nigerias Hauptstadt Lagos anbietet, auf Twitter mitgeteilt. "Er war eine großartige Führungsperson, eine Inspiration und ein positives Licht für uns alle." Die Familie des Opfers erklärte, der Mann habe einen "brillanten und innovativen Geist" gehabt. Seine Eltern stammen aus Bangladesch; er selbst wurde in Saudi Arabien geboren. Später zog die Familie in den US-Bundesstaat New York, wo der Mann mehrere Tech-Firmen gründete.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

Mord und TotschlagNew York