Tragischer Tod eines Australiers Fischerboot kentert nach Krokodil-Angriff
18.05.2016, 10:23 Uhr
Tödlicher Gegner: Ein Salzwasserkrokodil kann über fünf Meter lang werden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Für zwei Australier endet ein Ausflug zum Krebsfischen in einer Tragödie: Ihr Boot wird von einem Krokodil zum Kentern gebracht und begräbt den Älteren von beiden unter sich. Sein Freund kann sich nur knapp retten - mithilfe seines Werkzeugkastens.
Mit Hilfe von Schraubenschlüsseln und Zündkerzen hat ein 73-jähriger Hobbyfischer in Australien eine Gruppe von Krokodilen in Schach gehalten, seinem Freund konnte er aber nicht das Leben retten. Wie die Lokalzeitung "Northern Territory News" berichtet, ließ die Geschichte zunächst keine Wende zum Schlimmeren aus: Beim Krebsfischen in der Nähe der nordaustralischen Stadt Darwin stieß ein Salzwasserkrokodil das kleine Motorboot der beiden Männer an, sodass es kenterte.
Während der 75-jährige Freund unter Wasser gefangen wurde und ertrank, versuchte der Überlebende, das Boot an Land zu ziehen. Dann sei er jedoch bis zur Hüfte im Schlamm stecken geblieben, wie einer seiner Retter später erzählte. Voller Panik bemerkte der Mann demnach, dass drei bis vier Krokodile ihn stetig umkreisten.
Er bewarf sie mit Zündkerzen und hielt sie mit Hilfe von Schraubenschlüsseln auf Abstand, bis es ihm schließlich gelang, sich in die Mangroven am Ufer zu retten. Dort harrte er drei Stunden lang aus, bis andere Krebsfischer seine Hilferufe hörten und ihn retteten.
Fischer steht unter "schwerem Schock"
Die Flugrettungsorganisation CareFlight brachte den Mann in ein Krankenhaus ins rund 40 Kilometer entfernte Darwin. Der 73-Jährige stehe unter einem schweren Schock und sei nach dem stundenlangen Warten in praller Sonne völlig dehydriert, sagte der CareFlight-Vertreter Ian Badham dem Sender ABC.
Ein Freund berichtete den "Northern Territory News", der ertrunkene Hobbyfischer habe an Krebs gelitten. "Aber man hat ihm die Krankheit nicht angesehen." Er habe sich stets für andere, die Hilfe benötigten, eingesetzt. "Sein Einsatz für die Gemeinschaft war großartig."
Im Norden Australiens leben viele Krokodile, immer wieder greifen sie auch Menschen an. Im Durchschnitt werden dabei zwei Menschen pro Jahr getötet.
Quelle: ntv.de, jug/AFP