Neue Sturzfluten erwartet "Florence" tötet 31 Menschen in den USA
18.09.2018, 06:34 Uhr
Die Zahl der Opfer des Sturms "Florence" im Südosten der USA steigt stark an. Gleichzeitig warnen die Behörden, dass die Katastrophe längst noch nicht überstanden ist, obwohl sich der Tropensturm bereits abgeschwächt hat.
Der Tropensturm "Florence" hat auf seinem Kurs durch den Südosten der USA an Wucht verloren - doch ein Ende des Ausnahmezustands ist längst nicht in Sicht. Die Behörden warnen, dass weiterhin Dammbrüche, Erdrutsche und ansteigende Fluten drohten. Die Zahl der Opfer steigt weiter an. Nach einer Zählung des US-Senders CBS sind inzwischen 31 Menschen in den drei Bundesstaaten North Carolina, South Carolina und Virginia an den Folgen des Unwetters gestorben. Der entstandene Sachschaden wird von Experten US-Medienberichten zufolge auf mehr als 17 Milliarden Dollar geschätzt.
Die Menschen in der Region kämpfen nach dem Durchzug des Sturmes nun mit weiter ansteigenden Wasserständen der Flüsse. 1500 Straßen sind unpassierbar, wie die Katastrophenschutzbehörde Fema mitteilte. In der Stadt Wilmington sind Hunderte Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Die allermeisten US-Bürger sind nicht gegen Überflutungen versichert.
Viele Schulen bleiben weiter geschlossen. Die Überbleibsel von "Florence" brachten am Montag auch noch starke Regenfälle in die Bundesstaaten Mississippi und Tennessee. Am Dienstag wollte sich US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen ein Bild von der Lage machen. Im Laufe der Woche hatte auch Präsident Donald Trump einen Besuch in der Hochwasserregion angekündigt.
Schlimmer als "Matthew"
"Dies ist ein gewaltiger Sturm, der weitergeht", sagte der Gouverneur des am stärksten betroffenen US-Bundesstaats North Carolina, Roy Cooper. Nach seinen Angaben nahm überall in dem Staat das Hochwasser von Flüssen weiter zu. Viele weitere Straßen drohten nach seinen Angaben, überschwemmt zu werden. Cooper warnte Einwohner der Katastrophengebiete, die vor "Florence" geflohen waren, vor einer voreiligen Rückkehr.
Auch der US-Wetterdienst erklärte, in Teilen von North Carolina und des südlich angrenzenden South Carolina seien weiterhin "katastrophale und lebensbedrohliche Sturzfluten" möglich. Die Katastrophenschutzbehörde Fema sorgte sich um den Zustand der Schutzdämme. Diese seien bereits durch heftige Regenfälle eines Tropensturms von Anfang September äußerst belastet worden, sagte Behördenchef Brock Long dem Sender Fox News.
Die Behörden erwarteten einen langwierigen Wiederaufbau. Die Folgen von "Florence" seien vermutlich größer als jene durch den Hurrikan "Matthew" von 2016, sagte North Carolinas Senator Thom Tillis auf Fox News. "Matthew" hatte in dem Bundesstaat 26 Menschen getötet. Vor allem die Landwirtschaft sei "schwer getroffen", sagte Tillis. Die Ernteschäden müssten erst begutachtet werden, es sei aber von einem Schaden in Höhe von einigen Milliarden Dollar auszugehen.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP