Seit Wochen anhaltende RegenfälleFluten kosten mehr als 250 Inder das Leben

Im Nordosten Indiens nimmt der Regen kein Ende. Flüsse treten über die Ufer, die nassen Böden nehmen kein Wasser mehr auf. Weite Flächen sind überflutet. Binnen weniger Wochen sterben Hunderte Menschen. Auch Heiligtümer bleiben nicht verschont.
Mehr als 250 Menschen sind seit Juni bei heftigen Regenfällen und Überschwemmungen in Nordindien ums Leben gekommen. Große Teile der Hindu-Pilgerstadt Varanasi sind überflutet. Am schlimmsten betroffen sind die Bundesstaaten Bihar, Madhya Pradesh und Uttar Pradesh. Nach offiziellen Angaben mussten seit Juni etwa 35.000 Menschen gerettet werden. Insgesamt seien mehr als drei Millionen Menschen betroffen.
"Die Situation ist sehr ernst", sagte Rakesh Ranjan von der Katastrophenschutzbehörde NDRF. "Die Wasserpegel sinken einfach nicht. Die meisten Todesmeldungen stammen aus dieser und der vergangenen Woche." Mehr als 60 Rettungsteams seien im Einsatz.
Die überflutete Pilgerstadt Varanasi liegt am heiligen Fluss Ganges. Dessen Wasserstand war zuletzt so hoch, dass Teile der Altstadt nur noch per Boot zu erreichen waren. Seit 1978 stand das Wasser in der Stadt nicht mehr so hoch. Die Einäscherungen von Toten, für die Varanasi berühmt ist, konnten nicht mehr wie gewohnt am Flussufer stattfinden. Der Fernsehsender NDTV zeigte, wie Angehörige stattdessen auf Dächern Begräbnisfeuer entzündeten.