Ausbruch trotz Isolation Forscher in Antarktis mit Corona infiziert
03.01.2022, 10:29 Uhr
Die Prinzessin-Elisabeth-Polarstation ist derzeit abgeschottet.
(Foto: imago/Belga)
Sie waren in Quarantäne, haben mehrere PCR-Tests absolviert und sind trotzdem infiziert: Polarforscher aus Belgien haben das Coronavirus in die Antarktis gebracht. Eine Woche nach ihrer Ankunft gibt es den ersten Fall, seitdem haben sich viele Personen angesteckt.
In der Isolation und trotzdem infiziert: Belgische Antarktis-Forscher haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Auf der Prinzessin-Elisabeth-Polarstation gibt es einen Ausbruch des Virus, von den 25 Personen vor Ort sei das Virus bei etwa zwei Dritteln nachgewiesen worden, meldet die belgische Tageszeitung "Le Soir".
Bereits am 14. Dezember war eine Person positiv getestet worden, sie war sieben Tage zuvor auf der Polarstation angekommen. Derjenige wurde isoliert, hatte aber offenbar bereits andere Personen angesteckt. Zwei weitere Forscher wurden ebenfalls positiv getestet. Alle drei wurden am 23. Dezember evakuiert, das Virus aber verbreitete sich weiter.
Zwei Drittel der 25 Personen auf der Station sind infiziert, sie sollen aber keine schweren Symptome haben. Alle auf der Polarstation befindlichen Personen sind doppelt geimpft, eine hatte bereits einen Booster erhalten. Zudem sind fünf Personen auf einer Expedition unterwegs. Zwei Notärzte sind mit vor Ort, alle notwendigen Mittel für die Behandlung ebenfalls, sagte der Leiter der Polarstation, Alain Hubert, laut "Le Soir".
Quarantäne und mehrere PCR-Tests
Es sei laut Virologen sehr wahrscheinlich, dass es sich bei den Infektionen um die Omikron-Variante handle. Diese macht 99 Prozent der Fälle in Südafrika aus, dem Land, das als letzte Station auf dem Weg in die Antarktis liegt. Zehn Tage hielte sich die Crew dort in Quarantäne auf. Vor und während der Reise in die Antarktis haben alle Beteiligten mehrere PCR-Tests gemacht, alle mit negativem Ergebnis. Laut "Le Soir" gab es PCR-Tests noch in Belgien vor dem Abflug nach Südafrika, dann fünf Tage nach der Ankunft in Kapstadt, zusätzlich die Quarantäne. Auch fünf Tage nach der Ankunft auf der Prinzessin-Elisabeth-Polarstation wurde noch mal getestet. Erst zwei Tage danach aber gab es den ersten positiven Test.
Aufgrund der Isolation wurde eine der geplanten Expeditionen abgesagt. Hubert sei der einzige Leiter vor Ort, da die anderen beiden derzeit keinen Zutritt zur Forschungsstation haben. Er könne nicht zwei Expeditionen gleichzeitig betreuen. Ob sein Gesundheitszustand es zulässt, die eine verbleibende zu betreuen, werde von den Ärzten geprüft.
Mittlerweile ist jeder Zutritt zur Station verboten, solange der Infektionsherd noch schwelt. Erst am 12. Januar sollen zwei neue Expeditionsteams eintreffen. Die Forschungssaison, die normalerweise in den antarktischen Sommermonaten von November bis März laufe, werde verkürzt.
Quelle: ntv.de, ara